25.10.2024
ZeitumstellungInDeutschlandAktuelleUmfrageZuAuswirkungenUndDiskussionen

Die Zeitumstellung, ein Ritual, das in Deutschland seit 1980 praktiziert wird und EU-weit seit 1996 einheitlich geregelt ist, sorgt weiterhin für Diskussionen, insbesondere hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen. Wie eine aktuelle, repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit zeigt, leiden Frauen deutlich häufiger unter Beschwerden im Zusammenhang mit der Zeitumstellung als Männer. 37 Prozent der befragten Frauen gaben an, mit gesundheitlichen Problemen wie Schlafstörungen oder Abgeschlagenheit zu kämpfen, während es bei den Männern nur 22 Prozent waren (dpa, 25.10.2024). Die Zeit.de berichtete ebenfalls über diese Umfrageergebnisse (Zeit Online, 25.10.2024).

Müdigkeit ist das Hauptsymptom, über das 81 Prozent der Betroffenen klagen. Schlafprobleme nannten 64 Prozent, und fast die Hälfte gab an, sich schlechter konzentrieren zu können. Sogar jeder Fünfte berichtete, aufgrund der Zeitumstellung schon einmal zu spät zur Arbeit gekommen zu sein. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl derjenigen, die gesundheitliche Probleme nach der Zeitumstellung erlebt haben, laut DAK-Gesundheit um drei Prozentpunkte gesunken.

Die Ablehnung der Zeitumstellung ist in Deutschland weit verbreitet. 76 Prozent der Befragten halten die Umstellung für überflüssig und wünschen sich deren Abschaffung. Regionale Unterschiede zeigen sich dabei in der Intensität der Ablehnung: In Ostdeutschland sind 82 Prozent, in Norddeutschland 79 Prozent und in Nordrhein-Westfalen 71 Prozent gegen die Zeitumstellung. Bundesweit sprechen sich 74 Prozent der Männer und 78 Prozent der Frauen gegen die Zeitumstellung aus.

Eine weitere Umfrage der DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2018 zeigte ähnliche Ergebnisse. Damals gaben 80 Prozent der Befragten an, die Zeitumstellung abzulehnen, und 28 Prozent berichteten von gesundheitlichen Problemen (DAK, 2018). Auch eine Umfrage aus dem Jahr 2022 bestätigte den Trend: 32 Prozent der Befragten klagten über körperliche oder psychische Beschwerden, ein Höchststand der letzten zehn Jahre (DAK, 2022). Frauen waren auch hier deutlich stärker betroffen.

Die Diskussion um die Abschaffung der Zeitumstellung ist auch auf EU-Ebene präsent. Bereits 2018 sprach sich eine Mehrheit der Teilnehmer einer EU-weiten Umfrage für die Abschaffung aus (Tagesschau, 29.08.2018). Das Europäische Parlament stimmte 2019 für ein Ende der Zeitumstellung, die Umsetzung scheiterte jedoch bisher an der Uneinigkeit der Mitgliedsstaaten über die dauerhaft zu verwendende Zeit. Auch die Frage nach den Auswirkungen auf den internationalen Verkehr und die Wirtschaft spielt eine Rolle.

Während die politische Diskussion weitergeht, müssen sich die Menschen in Deutschland am 27. Oktober 2024 erneut auf die Umstellung zur Winterzeit einstellen. Die Uhren werden um 3 Uhr morgens um eine Stunde zurückgestellt. Ob dies die letzte Zeitumstellung sein wird, bleibt abzuwarten. Die EU hat die Termine für die Zeitumstellung bis Ende 2026 festgelegt (ProSieben, 24.10.2024).

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