Das Steinkohlekraftwerk Zolling im Landkreis Freising stellt seinen regulären Betrieb ein. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtet, wird der letzte große Kohleblock Bayerns am Freitag vom Netz genommen. Dies bestätigte auch eine Sprecherin des Betreibers Onyx Power, wie der BR berichtet.
Wie der BR weiter ausführt, markiert dieser Schritt einen wichtigen Meilenstein im Kohleausstieg Bayerns. Die meisten anderen Kohlekraftwerke des Freistaats wurden bereits in den vergangenen Jahrzehnten abgeschaltet. Im Sommer 2024 folgte die Umstellung des umstrittenen Kohleblocks im Heizkraftwerk Nord in München auf Gas.
Die Abschaltung des Kraftwerks Zolling stand bereits seit 2022 fest, als Onyx Power der Bundesnetzagentur im Rahmen des beschleunigten Kohleausstiegs den Verzicht auf die Stromproduktion in „Zolling 5“ anbot. Wie der BR berichtet, erhielt Onyx Power dafür in einer Ausschreibung den Zuschlag und eine Entschädigung von 46,3 Millionen Euro von der Bundesnetzagentur.
Das Kraftwerk wird jedoch, wie die Zeit berichtet, bis zum 31. März 2031 in der Netzreserve verbleiben und bei Bedarf, beispielsweise bei Dunkelflauten, wieder hochgefahren werden. „Wenn zu wenig Energie durch zum Beispiel Wind oder Sonne im Netz ist, können wir das Kraftwerk wieder hochfahren“, erklärte die Unternehmenssprecherin gegenüber der Zeit. Dies sei wichtig, um Netzstabilität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Die 140 Beschäftigten des Kraftwerks bleiben auch nach der Einstellung des regulären Betriebs am Standort. Wie die Zeit berichtet, umfasst der Energiepark Zolling neben dem Steinkohlekraftwerk auch andere Anlagen, darunter ein Biomasseheizkraftwerk.
Wie aus einem Steckbrief der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) von 2021 hervorgeht, war ein Abschalten des Kraftwerks Zolling vor 2030 aufgrund der Versorgungssicherheit unwahrscheinlich. Laut Wikipedia wurde im Oktober 2021 der Plan für ein neues Gaskraftwerk in Zolling vorgestellt, welches auch mit Wasserstoff betrieben werden kann. Die Bundesnetzagentur genehmigte den Antrag von Onyx Power zur Stilllegung. Nach Informationen der Mediengruppe „Münchner Merkur/tz“, die die Zeit wiedergibt, wurden in Zolling zuletzt jährlich rund 500.000 Tonnen Steinkohle verbrannt. Der Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig (Grüne) bezeichnete die Abschaltung gegenüber der Mediengruppe als großen Erfolg für die Energiewende.
Genutzte Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/17/letztes-steinkohlewerk-bayerns-stellt-regulaeren-betrieb-ein https://www.br.de/nachrichten/bayern/kohleausstieg-letztes-grosskraftwerk-in-bayern-hoert-jetzt-auf,Ud4YBY0 https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Zolling https://www.ffe.de/wp-content/uploads/2021/10/Steckbrief_Kohleausstieg.pdf