19.10.2024
Zunahme der Cyberangriffe aus China auf deutsche Unternehmen

Hacker greifen aus China deutsche Unternehmen an

Die Bedrohung durch Cyberangriffe auf die deutsche Wirtschaft hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Laut einer aktuellen Studie des Digitalverbands Bitkom haben Unternehmen in Deutschland im vergangenen Jahr durch digitale und analoge Spionage, Sabotage sowie Datendiebstahl einen Rekordschaden von insgesamt 267 Milliarden Euro erlitten. Diese Summe übersteigt den vorherigen Rekordwert von 223,5 Milliarden Euro aus dem Jahr 2021 und zeigt, wie ernst die Lage für viele Firmen geworden ist.

Die Umfrage, die mehr als 1.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen einbezog, ergab, dass rund zwei Drittel der Schäden auf Cyberattacken zurückzuführen sind. Besonders alarmierend ist, dass 45 Prozent der betroffenen Unternehmen die Angriffe nach China zurückverfolgen konnten. Dies stellt einen Anstieg gegenüber 42 Prozent im Jahr 2023 dar. Im Gegensatz dazu ist der Anteil der Unternehmen, die Angriffe aus Russland berichteten, auf 39 Prozent gesunken, nachdem er im Vorjahr noch bei 46 Prozent lag.

Organisierte Kriminalität und Geheimdienste

Die Studie zeigt, dass die Täter hinter diesen Angriffen häufig aus der organisierten Kriminalität stammen. 70 Prozent der befragten Unternehmen vermuten, dass die Angreifer aus diesen Kreisen kommen, während 20 Prozent ausländische Nachrichtendienste für die Angriffe verantwortlich machen. Dies ist ein signifikanter Anstieg, da im Vorjahr nur 7 Prozent der Vorfälle Geheimdiensten zugeschrieben wurden. Zudem gaben 27 Prozent der Firmen an, dass es sich bei den Angriffen um Racheaktionen von aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern handelte.

Die Angriffe sind nicht auf den digitalen Raum beschränkt. Viele Unternehmen berichteten von physischen Diebstählen, insbesondere von IT- und Telekommunikationsgeräten. 62 Prozent der befragten Firmen gaben an, Opfer solcher Diebstähle geworden zu sein. Darüber hinaus haben 74 Prozent der Unternehmen angegeben, dass ihre Geschäftsdaten digital ausgespäht wurden. Zu den häufig gestohlenen Informationen gehören Kundendaten (62 Prozent), Zugangsdaten oder Passwörter (35 Prozent) sowie geistiges Eigentum wie Patente und Informationen aus Forschung und Entwicklung (26 Prozent).

Die Rolle Chinas

Die Tatsache, dass China sich zur Hauptquelle für Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen entwickelt hat, wirft Fragen hinsichtlich der internationalen Beziehungen und der wirtschaftlichen Abhängigkeiten auf. Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst betont, dass die Unternehmen ihre Schutzmaßnahmen dringend erhöhen müssen. Dies gilt sowohl für digitale als auch für analoge Angriffe, wie beispielsweise das Abhören von Besprechungen oder den Diebstahl von physischen Dokumenten. Gleichzeitig räumt er ein, dass es besonders schwierig sei, gegen China hohe Schutzmauern zu errichten oder bestehende Kontakte abzubrechen, da viele Geschäftsbeziehungen und Lieferketten über Jahrzehnte aufgebaut wurden.

Die enge Verzahnung zwischen staatlichen Institutionen und Unternehmen in China wird als potenzielles Risiko angesehen. Experten warnen davor, die Chancen, die sich durch die Zusammenarbeit mit China bieten, zu ignorieren, während gleichzeitig die Risiken erkannt und minimiert werden müssen.

Auswirkungen auf die Wirtschaft

Die Auswirkungen dieser Cyberangriffe sind gravierend. Acht von zehn Unternehmen in Deutschland berichten, dass sie in den letzten zwölf Monaten von Datendiebstahl und Industriespionage betroffen waren. Dies hat nicht nur finanzielle Folgen, sondern gefährdet auch die Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Firmen. Die steigende Bedrohungslage führt dazu, dass sich viele Unternehmen in ihrer Existenz bedroht fühlen. Vor einem Jahr waren es noch 52 Prozent der Unternehmen, die sich so fühlten, während dieser Anteil inzwischen auf zwei Drittel gestiegen ist.

Die Zunahme der Cyberangriffe und der damit verbundenen Schäden erfordert ein Umdenken in der Sicherheitsstrategie der Unternehmen. Es wird empfohlen, sowohl digitale als auch analoge Sicherheitsmaßnahmen zu integrieren und ein umfassendes Bewusstsein für die Bedrohungen zu entwickeln, um die eigene Sicherheit zu erhöhen.

Fazit

Die aktuelle Situation zeigt, dass Cyberkriminalität ein ernstzunehmendes Problem für die deutsche Wirtschaft darstellt. Angriffe aus China sind auf dem Vormarsch und erfordern von den Unternehmen eine proaktive Herangehensweise an ihre Sicherheitsstrategien. Die Notwendigkeit, sich gegen diese Bedrohungen zu wappnen, wird immer dringlicher, um die Integrität und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu gewährleisten.

Die Entwicklung der Cyberangriffe und die damit verbundenen Risiken werden weiterhin ein zentrales Thema für Unternehmen und die Politik darstellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Jahren entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit in der digitalen Welt zu erhöhen.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/hacker-greifen-aus-china-deutsche-unternehmen-an-milliarden-an-schaden-19947534.html
  • https://www.msn.com/⚽ Jetzt Spatzen-Tickets gewinnen! 🎟️
  • https://www.swp.de/wirtschaft/cyberkriminalitaet-china-hacker-greifen-immer-haeufiger-deutsche-firmen-an-77483362.html
  • https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/cyberangriffe-rekordschaeden-bei-deutschen-firmen,UMjlUep
  • https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/china-spionage-hacker-deutschland-100.html
  • https://www.tagesschau.de/wirtschaft/digitales/cyberattacken-china-bitkom-100.html
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