19.10.2024
Zurück zur Stabilität: Die Abwehr des FC Bayern im Fokus

Fußball-Bundesliga: Effenberg: Bayern-Abwehr muss wieder stärker werden

Der FC Bayern München strebt nach einer Rückkehr zur alten Dominanz in der Fußball-Bundesliga. Um dies zu erreichen, sieht Stefan Effenberg, ehemaliger Profi und Nationalspieler, dringenden Handlungsbedarf in der Abwehr. In seiner Kolumne für t-online betont Effenberg, dass die Abwehrschwächen der Münchner in der vergangenen Saison entscheidend für den Verlust des Meistertitels waren.

„Ein ganz entscheidender Punkt für die Bayern im vergangenen Jahr waren die 45 Gegentore, die sie in der Bundesliga kassiert haben. Das spricht ja nicht gerade für Stabilität – und mit 45 Gegentoren wirst du niemals deutscher Meister“, so Effenberg. Diese hohe Anzahl an Gegentoren stellt eine klare Schwäche dar, die es zu beheben gilt, wenn Bayern wieder an die Spitze der Liga zurückkehren möchte.

Die Notwendigkeit von Stabilität in der Abwehr

Effenberg hebt hervor, dass der neue Trainer Vincent Kompany die Abwehrproblematik als vorrangiges Ziel identifizieren und angehen muss. „Nach der titellosen Vorsaison ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Jahr mehr Sicherheit. Ich hoffe, dass Vincent Kompany das auch erkennt und als Problem ausgemacht hat, das er beheben muss“, erklärt Effenberg. Besonders in der Innenverteidigung sei es wichtig, eine feste Formation zu etablieren, auf die die Spieler dauerhaft vertrauen können, um eine stabile Achse zu bilden.

In der vergangenen Saison wurde unter dem ehemaligen Trainer Thomas Tuchel zu viel rotiert, was zu Unsicherheiten in der Defensive führte. „Wie willst du da denn diese nötige Sicherheit kriegen?“, fragt Effenberg rhetorisch. Die mangelnde Konstanz in der Aufstellung hat dazu geführt, dass die Spieler nicht die notwendige Sicherheit entwickeln konnten, die für eine erfolgreiche Saison erforderlich ist.

Aktuelle Situation der Innenverteidigung

Aktuell scheinen Min-jae Kim und Dayot Upamecano die favorisierten Innenverteidiger zu sein. Effenberg hebt Upamecanos Leistungen für die französische Nationalmannschaft hervor, wo er das Vertrauen von Nationaltrainer Didier Deschamps genießt. „Das Vertrauen, das er in München weder von Julian Nagelsmann noch von Tuchel erhalten hat, muss sich nun ändern“, fordert Effenberg. Auch Kim müsse in die Defensive integriert werden, um die Abwehr zu stärken.

Die Diskussion um mögliche Transfers wird ebenfalls angesprochen. Effenberg äußert Bedenken hinsichtlich eines möglichen Transfers von Jonathan Tah. „Für mich würde ein Transfer von Jonathan Tah keinen Sinn ergeben“, erklärt er. Diese Aussage verdeutlicht die Notwendigkeit, die bestehenden Spieler zu fördern, anstatt neue Spieler zu verpflichten, die möglicherweise nicht die gewünschte Stabilität bringen.

Kontroversen um Matthijs de Ligt

Ein weiterer Punkt der Diskussion ist der Verkauf von Matthijs de Ligt an Manchester United. Lothar Matthäus, Rekordnationalspieler, äußert sein Unverständnis über diesen Transfer. „Ich hätte de Ligt nicht verkauft, weil er für mich der stabilste Innenverteidiger in den letzten zwei Jahren war“, erklärt Matthäus in einem Interview. Er hebt hervor, dass de Ligt konstanter gespielt hat als Upamecano und dass auch Kim in der letzten Rückrunde schwächelte.

Matthäus warnt zudem davor, dass mit Spielern wie Eric Dier nicht die Meisterschaft oder die Champions League gewonnen werden kann, da es an Qualität fehle. Auch der Neuzugang Hiroki Ito, der in Stuttgart vor allem in einer Dreierkette gespielt hat, wird als fragwürdig für die Bayern-Abwehr angesehen.

Fazit und Ausblick

Die Diskussion um die Abwehr des FC Bayern München zeigt, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, um wieder an die Spitze der Bundesliga zu gelangen. Effenbergs und Matthäus' kritische Anmerkungen verdeutlichen die Notwendigkeit von Stabilität und Vertrauen in der Abwehrreihe. Der neue Trainer Vincent Kompany steht vor der Herausforderung, diese Probleme zu lösen und eine schlagkräftige Defensive zu formen, die dem Anspruch des FC Bayern gerecht wird.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Verantwortlichen die richtigen Schritte unternehmen, um die Abwehr zu stärken und die Mannschaft auf den richtigen Kurs zu bringen. Die Fans des FC Bayern hoffen auf eine Rückkehr zur alten Stärke und darauf, dass die Münchner wieder um den Titel kämpfen können.

Quellen: Zeit Online, Kurier, Freie Presse, Tagesspiegel.

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