In Berlin wurde erneut das Vogelgrippevirus H5N1 nachgewiesen, diesmal bei einer Graugans im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Wie die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz mitteilte, musste das Tier aufgrund schwerer Krankheitssymptome tierschutzgerecht getötet werden. Dies ist bereits der zweite Fall von H5N1 bei Tieren in Berlin in diesem Jahr. Die Zeit berichtete bereits am 13. November 2024 über den Fall (Quelle: Zeit Online).
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das für Tiergesundheit zuständig ist, bestätigte den Befund. Bundesweit wurden in diesem Jahr bereits über 200 Fälle von H5N1 bei Wildvögeln und 27 Fälle in Geflügelhaltungen registriert. Der Virus-Subtyp H5N1 kann in Einzelfällen auch auf den Menschen übertragen werden und zu Erkrankungen führen, wie die Senatsverwaltung weiter informiert. Bisher sind jedoch keine Übertragungen von Mensch zu Mensch dokumentiert.
Die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz appelliert an die Bevölkerung, Funde von toten Wasser-, Raben- oder Greifvögeln der zuständigen Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Bezirks zu melden, damit diese eine Untersuchung veranlassen können. Kranke oder verendete Tiere sollten unter keinen Umständen angefasst und auch keine Federn gesammelt werden. Kleinere Singvögel und Tauben gelten als weniger anfällig für den Erreger.
Geflügelhalterinnen und -halter werden dringend gebeten, ihre Tiere vor Kontakt mit Wildvögeln zu schützen. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen wie die Abdeckung von Ausläufen oder die Unterbringung der Tiere in geschlossenen Ställen erreicht werden. Weitere Informationen und Empfehlungen zum Schutz vor der Geflügelpest bieten das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und das Robert Koch-Institut (RKI) an.
Die Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, tritt in Deutschland und Europa immer wieder auf, insbesondere in der kalten Jahreszeit. Experten gehen jedoch davon aus, dass sich der Erreger mittlerweile ganzjährig in europäischen Wildvogelpopulationen hält. Daher sind Vorsichtsmaßnahmen und eine erhöhte Aufmerksamkeit das ganze Jahr über wichtig. Wie die Berliner Woche berichtet, gab es in der Vergangenheit bereits mehrere Fälle von Vogelgrippe in Berlin und Brandenburg (Quelle: Berliner Woche).
Die Auswirkungen der Geflügelpest können gravierend sein, sowohl für die Wildvogelpopulationen als auch für die Geflügelwirtschaft. Massensterben bei Wildvögeln und wirtschaftliche Schäden durch die notwendige Tötung von infiziertem Geflügel sind die Folge. Daher ist die frühzeitige Erkennung und Bekämpfung der Geflügelpest von großer Bedeutung.