Im Zusammenhang mit dem Tod des britischen Sängers Liam Payne sind in Argentinien fünf Personen angeklagt worden. Ihnen wird fahrlässige Tötung und im Falle eines Angeklagten auch Drogenbeschaffung vorgeworfen, wie die ZEIT ONLINE und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichten. Zu den Angeklagten zählen die Betreiberin und der leitende Rezeptionist des Hotels, in dem Payne wohnte, ein Mitarbeiter des Popstars, ein weiterer Hotelangestellter und ein Kellner.
Payne, ehemaliges Mitglied der Boyband One Direction, stürzte Mitte Oktober im Alter von 31 Jahren in Buenos Aires von seinem Hotelbalkon. Gerichtsmedizinischen Untersuchungen zufolge verlor er vermutlich das Bewusstsein, als er versuchte, über das Balkongeländer zu klettern. Die Autopsie ergab hohe Alkohol- und Kokainwerte im Blut des Sängers. Wie der stern berichtet, soll der Kellner Payne das Kokain geliefert haben und ihm drohen dafür bis zu 15 Jahre Haft. Laut Esslinger Zeitung wurde er bereits festgenommen.
Der Hotelbetreiberin und dem Rezeptionisten wird vorgeworfen, Payne trotz seines offensichtlich schlechten Zustands nicht beigestanden zu haben. Auch Paynes Mitarbeiter soll seine Fürsorgepflicht verletzt haben, indem er den Sänger seinem Schicksal überließ, obwohl er dessen Alkohol- und Kokainsucht bekannt war. Wie der Tagesspiegel berichtet, konnte Payne aufgrund seines Drogen- und Alkoholkonsums bereits in der Hotellobby nicht mehr stehen. Dem Mitarbeiter drohen ebenfalls bis zu 15 Jahre Haft, der Hotelbetreiberin und dem Rezeptionisten jeweils bis zu fünf Jahren. Die Richterin bezeichnete es laut Rheinpfalz als „rechtlich nicht hinnehmbares Risiko für sein Leben“, Payne in diesem Zustand auf sein Zimmer zu bringen.
Paynes Tod löste weltweit Bestürzung unter seinen Fans aus. Die Boyband One Direction, die 2010 durch die Castingshow „The X Factor“ bekannt wurde, feierte internationale Erfolge, bevor sie sich 2016 trennte. Ein Comeback der Band gab es nie. BR24 berichtete ebenfalls über die Anklagen im Zusammenhang mit dem Tod des Sängers.
General-Anzeiger Bonn und Bietigheimer Zeitung berichteten ebenfalls über den Fall.