19.10.2024
Ausgaben für Sportexperten im Rundfunk: Ein Überblick über die ARD und ZDF

Ausgaben 2022/23: Fast zwei Millionen Euro für Sportexperten der ARD

Die ARD hat in der Saison 2022/23 insgesamt fast zwei Millionen Euro an Vergütungen für 17 Sportexperten gezahlt, die im Ersten eingesetzt wurden. Diese Informationen wurden auf der offiziellen Website der ARD veröffentlicht. Die Vergütungen für 13 Moderatoren von Sportsendungen im Fernsehen beliefen sich von August 2022 bis Juli 2023 auf insgesamt 1,91 Millionen Euro. Im Durchschnitt erhielt jeder Sportexperte eine Vergütung von 117.000 Euro, während die Moderatoren im Schnitt 147.000 Euro erhielten.

Die ARD veröffentlichte jedoch keine detaillierte Auflistung der Einzelhonorare, die an die Experten und Moderatoren gezahlt wurden. Auf eine entsprechende Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) verwies der Sender auf die Vertraulichkeit dieser Informationen. Zu den bekannten Experten zählen unter anderem die ehemaligen Fußballprofis Bastian Schweinsteiger und Thomas Hitzlsperger, während unter den Moderatoren Alexander Bommes und Esther Sedlaczek prominent vertreten sind.

Im Gegensatz zur ARD hat das ZDF bisher keine vergleichbaren Zahlen veröffentlicht. Auf Anfrage erklärte der Sender, dass die Gesamtkosten für 20 im Jahr 2023 eingesetzte Sportexperten sich auf eine Million Euro belaufen hätten. Für 16 Sportmoderatoren, die sowohl festangestellte als auch freie Mitarbeiter umfassen, fielen 1,03 Millionen Euro an. Hierbei lag die durchschnittliche Vergütung bei den Experten bei 50.000 Euro und bei den Moderatoren bei knapp 65.000 Euro.

Zu den Experten des ZDF zählen unter anderem der Ex-Fußballprofi Per Mertesacker sowie die aktiven Spieler Christoph Kramer und Giulia Gwinn. Auch Jochen Breyer und Katrin Müller-Hohenstein waren als Sportmoderatoren im Einsatz. Es ist wichtig zu beachten, dass die ZDF-Zahlen sich auf das Jahr 2023 beziehen und somit keine Kosten für Honorare im Zusammenhang mit der Fußball-WM in Katar im Herbst 2022 enthalten sind. Das ZDF gab ebenfalls keine Einzelvergütungen bekannt und verwies auf Vertraulichkeit.

Die Ausgaben für Sportexperten und Moderatoren unterliegen Schwankungen und sind in Jahren mit großen Sportereignissen in der Regel höher. Die Finanzkommission KEF, die für die öffentlich-rechtlichen Sender zuständig ist, berichtete im Februar über Gesamtkosten im Bereich Sport im Fernsehen von mehr als 860 Millionen Euro für das Jahr 2022. Davon entfielen 432 Millionen Euro auf die ARD, 355 Millionen Euro auf das ZDF und 79 Millionen Euro auf die Dritten Programme der ARD.

Die ARD hat in den letzten Jahren regelmäßig die Gesamtvergütungen im Sportbereich veröffentlicht, während das ZDF noch klären muss, ob und in welcher Form solche Informationen künftig bereitgestellt werden. Diese Transparenz ist für die Öffentlichkeit von Bedeutung, da sie Einblicke in die Verwendung von Rundfunkbeiträgen gibt, die von den Bürgern gezahlt werden.

Die hohe Vergütung für Sportexperten und Moderatoren spiegelt den Wert wider, den die Zuschauer diesen Persönlichkeiten beimessen. Die ARD und das ZDF setzen auf hochkarätige Moderatoren und Experten, um die Zuschauer mit fundierten Analysen und Kommentaren zu versorgen. Diese Fachkräfte bringen nicht nur ihre sportliche Erfahrung, sondern auch ihre Fähigkeit mit, komplexe Themen verständlich zu machen und das Publikum zu fesseln.

Die ARD hat in ihrer Pressemitteilung betont, dass die Sportberichterstattung nicht nur auf die Live-Übertragungen beschränkt ist, sondern auch umfangreiche Vor- und Nachberichterstattungen umfasst, die den Zuschauern tiefere Einblicke in die Sportereignisse bieten. Um die Zuschauerbindung zu erhöhen, ist es entscheidend, dass die Berichterstattung sowohl informativ als auch unterhaltsam gestaltet wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ausgaben der ARD für Sportexperten und Moderatoren in der Saison 2022/23 fast zwei Millionen Euro betrugen, was die Bedeutung und den Wert der Sportberichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk unterstreicht. Die ZDF-Zahlen zeigen, dass auch dieser Sender in der Sportberichterstattung investiert, jedoch in einem anderen Rahmen. Die Transparenz dieser Ausgaben bleibt ein wichtiges Thema für die Öffentlichkeit und die Medienlandschaft insgesamt.

Quellen: F.A.Z., Evangelische Zeitung

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