Der italienische Yachtbauer Azimut steht seit jeher für luxuriöse Motoryachten. Doch in Zeiten des Klimawandels rückt neben dem Komfort auch die Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 17.11.2024 berichtete, versucht Azimut, diesen Spagat zwischen Luxus und Ökologie mit innovativen Technologien und Materialien zu meistern.
Ein Beispiel dafür ist die Seadeck 6, ein 17 Meter langes Modell, das die FAZ in Cannes testete. Der Hybridantrieb ermöglicht kurze Strecken und Manöver im Hafen rein elektrisch, gespeist durch Batterien, die unter anderem durch Sonnenenergie geladen werden. Für längere Fahrten kommt jedoch weiterhin ein Dieselmotor zum Einsatz. Wie die FAZ berichtet, ist dies notwendig, um die umfangreiche Ausstattung moderner Yachten, von Klimaanlage über Küche bis hin zur Navigationselektronik, zuverlässig mit Energie zu versorgen.
Der Fokus liegt, wie die FAZ betont, klar auf der Wohnqualität. Die Seadeck 6 und andere moderne Yachten sind konzipiert als schwimmende Villen, die einen luxuriösen Rückzugsort auf dem Wasser bieten. Große Fenster, die bis zum Meeresspiegel reichen, schaffen eine direkte Verbindung zum Element Wasser und lassen die Passagiere die maritime Umgebung hautnah erleben. Laut FAZ war es Azimut-Gründer Paolo Vitelli, der mit dieser Innovation den Yachtbau revolutionierte.
Doch wie steht es um rein elektrische Antriebe? Wie die FAZ berichtet, setzt Azimut aktuell noch auf Hybridlösungen und sieht Technologien wie Brennstoffzellen oder Methanol-Wasserstoff-Antriebe, die von Konkurrenten angeboten werden, noch nicht als ausreichend ausgereift an. Ein Problem sei auch die mangelnde Ladeinfrastruktur in vielen Häfen.
Dennoch setzt Azimut, als einer der führenden Hersteller im Segment der großen Motoryachten, laut FAZ ein wichtiges Zeichen mit seinen Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit. Neben dem Hybridantrieb kommen auch nachhaltige Materialien zum Einsatz. So besteht der Boden der Seadeck 6 aus Kork, einem nachwachsenden Rohstoff, der leichter als das traditionelle Teakholz ist und zudem zur Schalldämmung beiträgt. Wie Giovanna Vitelli, Verwaltungsratsvorsitzende von Azimut, der FAZ erklärte, wird der Kork von Produzenten in Portugal und Sardinien bezogen.
Auch recycelte Materialien finden Verwendung: Der Rumpf der Seadeck 6 enthält laut FAZ recycelte PET-Flaschen, und im Teppichboden wurden wiederverwertete Fischernetze verarbeitet. Das Holz für die Inneneinrichtung stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft, und Solarpaneele auf dem Dach liefern zusätzliche Energie. Laut FAZ konnte Azimut so die Emissionen im Vergleich zu Vorgängermodellen um 40 Prozent senken.
Für das Design der Seadeck 6 zeichnet das Mailänder Büro Matteo Thun verantwortlich, das, wie die FAZ berichtet, auf Nachhaltigkeit achtet. Alle verwendeten Materialien seien recycelbar oder bereits recycelt. Die Innenarchitekten mussten dabei laut FAZ zahlreiche Herausforderungen meistern, von Gewichtseinsparungen über Platzmangel bis hin zur ständigen Bewegung des Schiffes.
Quellen: