Bei Caren Miosga präsentierte sich Außenministerin Annalena Baerbock als selbstbewusste Spielmacherin im "Team United Europe". Ein freundlicher Gast aus den USA versuchte ihr jedoch klarzumachen, dass die Spielregeln von anderen festgelegt werden.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, stand Baerbocks Auftritt in der Sendung von Caren Miosga ganz im Zeichen der aktuellen Spannungen mit Russland und der Amtsübernahme von Donald Trump in den USA. Die Außenministerin betonte dabei ihre Vision einer wertegeleiteten Außenpolitik und sah sich selbst in der Rolle einer Art Spielmacherin für ein geeintes Europa.
Laut FAZ wirkte Baerbock sehr selbstsicher, als sie die deutsche Position gegenüber Russland und den USA darlegte. Sie warnte vor den Folgen einer russischen Aggression gegen die Ukraine und betonte die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft. Gleichzeitig unterstrich sie aber auch den Anspruch Europas auf eine eigenständige Rolle: "Es kann keine Entscheidung über Sicherheit in Europa ohne Europa geben", zitiert die Zeitung die Ministerin.
Wie der Bericht weiter ausführt, stieß Baerbock mit ihrem selbstbewussten Auftreten jedoch an Grenzen. Der amerikanische Außenpolitikexperte Kenneth Weinstein, der per Video zugeschaltet war, machte der Ministerin freundlich, aber bestimmt klar, dass die USA weiterhin die Richtung vorgeben werden - gerade auch mit Blick auf den Umgang mit Russland.
Kritisch beurteilt die FAZ zudem Baerbocks Versuch, Druck auf Brasilien auszuüben, sich im Ukraine-Konflikt klar gegen Russland zu positionieren. Dieser sei "krachend gescheitert". Weder Präsident Lula noch sein Außenminister hätten der deutschen Ministerin ein Treffen oder eine gemeinsame Pressekonferenz gewährt.
Insgesamt zeichnet der Artikel das Bild einer ambitionierten Außenministerin, die zwar selbstbewusst auftritt, aber in der Realität an Grenzen stößt. Die FAZ sieht Baerbock in der Rolle einer "Möchtegern-Spielmacherin", deren Einfluss begrenzt bleibt.
