Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf den von Russland besetzten Teil des Gebiets Cherson sind nach russischen Angaben mindestens zwei Menschen getötet und über zwei Dutzend weitere verletzt worden. Wie die russischen Besatzungsbehörden mitteilten, wurde bei dem Angriff auf den Ort Bechtery ein Schulgebäude durch zwei Raketeneinschläge beschädigt.
Der Angriff erfolgte laut den Behörden mit Raketen, die mit Streubomben-Sprengköpfen ausgestattet gewesen sein sollen. Diese Angaben lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Der angegriffene Ort Bechtery liegt etwa 30 Kilometer südlich der aktuellen Frontlinie zwischen ukrainischen und russischen Truppen.
Wie der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha gegenüber der ARD erklärte, sei die Ukraine "davon überzeugt, dass es nicht nur im Interesse der Ukraine, sondern auch im globalen Interesse ist, dass dieser Krieg so schnell wie möglich in Frieden endet". Er betonte dabei, dass es sich um einen "gerechten, umfassenden, nachhaltigen Frieden" handeln müsse.
Der Dnipro-Fluss bildet seit dem Rückzug der russischen Armee aus der Stadt Cherson im November 2022 die Frontlinie in der Region. Wie die Zeit eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur wiedergab, stehen Teile des Gebiets Cherson weiterhin unter russischer Kontrolle. Die Ukraine wehrt sich seit fast drei Jahren gegen die russische Invasion.
Laut Berichten der Tagesschau räumte der ukrainische Außenminister Sybiha auch Probleme in der eigenen Armeeführung ein. "Wenn auf etwas aufmerksam gemacht wird oder es objektive Kritik gibt, dann werden natürlich entsprechende Konsequenzen gezogen", sagte er.
Die Lage an der Front bleibt angespannt. Wie Reuters berichtete, wurden bei Angriffen auf beiden Seiten der ukrainisch-russischen Grenze am vergangenen Freitag insgesamt drei Menschen getötet. Die ukrainische Regierung hofft weiterhin auf zusätzliche Unterstützung aus dem Westen, insbesondere bei der Luftverteidigung.