Estland, Lettland und Litauen haben sich erfolgreich vom russischen Stromnetz abgekoppelt und sind nun Teil des europäischen Stromverbunds. Wie die Zeit unter Berufung auf die dpa berichtet, erfolgte die Trennung am Samstag, den 8. Februar 2025, kurz nach 9 Uhr Ortszeit.
Der Schritt markiert das Ende einer Ära, die seit Sowjetzeiten bestand. Wie die Zeit weiter ausführt, blieb die Abkopplung für die Verbraucher unbemerkt. Die Stromnetze der drei Länder funktionierten zunächst einen Tag lang im Inselbetrieb, bevor sie am Sonntag über Polen in das europäische System integriert wurden.
Bereits vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine hatten die baltischen Staaten ihre Stromimporte aus Russland eingestellt. Die formelle Trennung vom gemeinsamen Stromnetz wurde jedoch als wichtiger Schritt zur Stärkung der Energiesicherheit und zur Vermeidung potenzieller Erpressungsversuche durch Russland betrachtet. Wie AP News berichtet, beschleunigte der Krieg in der Ukraine die Bemühungen der baltischen Staaten, sich vom russischen Netz zu lösen.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas bezeichnete die Abkopplung als "Sieg für die Freiheit und die europäische Einheit" und betonte, dass Russland Energie nicht länger als Erpressungsinstrument einsetzen könne. Reuters berichtete bereits 2018 über die Pläne der baltischen Staaten und Polens, sich bis 2025 vom russischen Stromnetz zu trennen und an das EU-Netz anzuschließen. Die damalige litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite bezeichnete die Verbindung zum russischen Netz als "Instrument der Erpressung".
Die Vorbereitungen für den Anschluss an das europäische Energiesystem begannen 2009. Ursprünglich war die Synchronisierung für Anfang 2026 geplant, wurde aber aufgrund des Ukraine-Krieges beschleunigt. Die Kosten für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur beliefen sich auf rund 1,6 Milliarden Euro und wurden größtenteils von der EU getragen. Wie LRT berichtete, drängte Litauen bereits 2023 auf eine schnellere Abkopplung vom BRELL-System, dem gemeinsamen Stromnetz mit Russland und Weißrussland.
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