19.10.2024
Belastung im Fußball: Nationalmannschaften im Fokus der Debatte
Fußball-Bundesliga: Bayern-Chef führt Mehrbelastung auf Länderspiele zurück

Fußball-Bundesliga: Bayern-Chef führt Mehrbelastung auf Länderspiele zurück

In der aktuellen Diskussion um die steigende Belastung von Profi-Fußballspielern hat Jan-Christian Dreesen, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, die Verantwortung nicht bei den Vereinen, sondern bei den Nationalmannschaften verortet. Dreesen erklärte, dass die Zunahme an Einsätzen vor allem auf die Vielzahl an Länderspielen zurückzuführen sei, die die Spieler zusätzlich zu ihren Vereinsverpflichtungen absolvieren müssen.

„Wenn die Belastung der Topspieler gestiegen ist, dann kommt es weniger von den Clubs als von den Nationalmannschaften mit ihren zusätzlichen Freundschaftsspielen und Wettbewerben“, äußerte Dreesen in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Diese Aussage verdeutlicht, dass die Vereine, trotz der wachsenden Anzahl an Wettbewerben, nicht die Hauptverursacher der Mehrbelastung sind.

Eine Analyse der letzten fünf Jahre zeigt, dass die Spieler des FC Bayern im Durchschnitt weniger als 50 Pflichtspiele pro Jahr bestreiten mussten. Dreesen stellte fest, dass es in den zehn Jahren davor im Schnitt 52 Pflichtspiele waren. Dies legt nahe, dass die Anzahl der Spiele auf Vereinsebene nicht gestiegen ist, sondern sogar leicht gesunken ist.

Die Diskussion um die Belastung der Spieler ist nicht neu. In den letzten Monaten haben verschiedene Akteure aus dem Fußball, darunter Trainer, Spieler und Funktionäre, ihre Bedenken geäußert. Die Einführung neuer Wettbewerbe, wie der Club-Weltmeisterschaft mit 32 Teams, die im kommenden Jahr stattfinden soll, wird als zusätzlicher Stressfaktor wahrgenommen. Dreesen wies darauf hin, dass die Anzahl der Einsätze insgesamt in den letzten Jahren nicht gestiegen sei, was die Komplexität der Problematik unterstreicht.

Ein weiterer Aspekt, den Dreesen ansprach, ist die Notwendigkeit für die Bundesligavereine, ihre Sichtbarkeit im internationalen Raum zu erhöhen. Er forderte mehr Aktivitäten im Ausland, um die Erlöse der Clubs zu steigern. „Vor der vergangenen Saison haben nur zwei Bundesligavereine eine Reise ins außereuropäische Ausland gemacht, jetzt waren es sechs. Bei der Premier League sind es mindestens die Hälfte der Clubs“, so Dreesen. Diese Aussage verdeutlicht den Wettbewerb, dem die Bundesliga gegenübersteht, insbesondere im Vergleich zu anderen europäischen Ligen.

Die Problematik der Spielerbelastung ist vielschichtig und erfordert eine umfassende Diskussion aller Beteiligten im Fußball. Es bleibt abzuwarten, wie die Verbände und Clubs auf die Herausforderungen reagieren werden, um sowohl die Interessen der Spieler als auch die der Vereine zu wahren.

Quellen: Zeit Online, Trierischer Volksfreund, Westdeutsche Zeitung, General-Anzeiger Bonn

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