9.2.2025
Bio-Boom: Nachfrage übertrifft Angebot bei Öko-Lebensmitteln
Bio-Lebensmittel: Steigende Nachfrage trifft auf begrenztes Angebot in Deutschland

Bio-Lebensmittel: Steigende Nachfrage trifft auf begrenztes Angebot in Deutschland

Der deutsche Markt für Bio-Lebensmittel verzeichnet eine steigende Nachfrage, die das Angebot aus heimischer Produktion zunehmend übersteigt. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtete, erwartet der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) erneut einen Rekordumsatz für das vergangene Jahr. BÖLW-Vorsitzende Tina Andres betonte, dass zwar auch die Bio-Anbaufläche gewachsen sei, jedoch nicht im gleichen Maße wie die Nachfrage. Besonders bei Fleisch und Obst sei die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage spürbar. Andres warnte, dass Deutschland ohne politische Gegensteuerung künftig verstärkt auf Importe angewiesen sein könnte. "Bei der Rohwarenproduktion kommen wir jetzt schon teilweise der Nachfrage nicht mehr hinterher", so Andres laut dpa via Zeit.

Genaue Zahlen zum deutschen Biomarkt will der BÖLW, der Spitzenverband für Erzeuger, Verarbeiter und Händler von Bio-Lebensmitteln, auf der Biofach in Nürnberg (11.-14. Februar) präsentieren. Wie die Süddeutsche Zeitung ebenfalls unter Berufung auf die dpa berichtete, beliefen sich die Ausgaben für Bio-Lebensmittel in Deutschland im Jahr 2023 auf 16,1 Milliarden Euro, ein Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Preissteigerungen trugen jedoch maßgeblich zu diesem Anstieg bei.

Tina Andres erklärte laut dpa, dass das Wachstum in diesem Jahr hauptsächlich auf eine höhere Nachfrage zurückzuführen sei. Nach einer Phase der Kaufzurückhaltung im Zuge der Inflation steige das Qualitätsbewusstsein der Verbraucher wieder. "Die Menschen besinnen sich wieder darauf, nicht nur Gutes für sich, sondern auch Gutes für die Umwelt, Klimaschutz und Artenvielfalt zu tun", so Andres via dpa. Trotz des steigenden Anteils an Bio-Bauern sei Deutschland noch weit entfernt vom Ziel, 30 Prozent der Landwirtschaftsfläche bis 2030 ökologisch zu bewirtschaften. Andres forderte laut Zeit und dpa eine Verdoppelung der Bio-Agrarfläche bis 2030 und ein Festhalten an der EU-Agrarwende. Landwirte, die auf Bio umstellen wollten, bräuchten verlässliche Rahmenbedingungen.

Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BLE) berichtete bereits 2022 im Öko-Barometer 2021 von einem anhaltenden Wachstum der Nachfrage nach Bio-Produkten. Demnach gaben 38 Prozent der Befragten an, häufig oder ausschließlich Bio-Produkte zu kaufen. Die beliebtesten Bio-Produkte seien Eier, Obst, Gemüse, Kartoffeln, Milchprodukte sowie Fleisch- und Wurstwaren. Supermärkte seien der häufigste Einkaufsort für Bio-Lebensmittel.

Das Umweltbundesamt betont die Bedeutung von Bio-Lebensmitteln für Umwelt- und Tierschutz. Der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leichtlösliche mineralische Dünger sowie die artgerechtere Tierhaltung seien zentrale Merkmale des ökologischen Landbaus. Das Amt empfiehlt Verbrauchern, auf das EU-Bio-Logo bzw. das deutsche Bio-Siegel zu achten.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/09/nachfrage-nach-bio-waechst-staerker-als-anbauflaeche

https://www.sueddeutsche.de/bayern/lebensmittel-nachfrage-nach-bio-waechst-staerker-als-anbauflaeche-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250209-930-369401

https://www.ble.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2022/220228_Oeko-Barometer2021.html

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/biolebensmittel

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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