19.10.2024
Brückenarbeiten und Saale-Sperrung: Landrat Ulrich fordert Lösungen für die Region

Kritik an Brückenarbeiten: Landrat Ulrich fordert Aufhebung der Saale-Sperrung

Im Burgenlandkreis, einer Region in Sachsen-Anhalt, stehen derzeit Sanierungsarbeiten an Eisenbahnbrücken im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die betreffenden Arbeiten haben zur Folge, dass Teile des Flusses Saale gesperrt wurden, was erhebliche Auswirkungen auf die Anlieger und die lokale Wirtschaft hat. Landrat Götz Ulrich hat sich in den letzten Wochen verstärkt zu Wort gemeldet und fordert die sofortige Aufhebung der derzeit geltenden Sperrung.

Hintergrund der Sperrung

Die Deutsche Bahn hat angekündigt, bis Ende Mai 2025 drei Brücken über den Fluss im Raum Bad Kösen instand zu setzen. Um diese Arbeiten sicher durchführen zu können, wurde eine Vollsperrung des Flusses angeordnet, die sich ursprünglich über etwa 10,5 Kilometer erstrecken sollte. Die damit verbundenen Einschränkungen betreffen nicht nur die Wasserwanderer und Bootsverleiher, sondern auch Gastronomiebetriebe und Campingplatzbetreiber in der Region.

Reaktionen der Anlieger

Landrat Götz Ulrich hat die Art und Weise, wie die Sperrverfügung erlassen wurde, scharf kritisiert. Er äußerte, dass die Verfügung „derart kurzfristig und ohne Vorankündigung erlassen worden sei, dass die betroffenen Anlieger völlig überrumpelt wurden“. Insbesondere die Betreiber von Freizeitangeboten am Wasser fühlen sich durch die plötzliche Änderung der Gegebenheiten in ihrer Existenz bedroht.

Um die Situation zu entschärfen, fordert Ulrich eine sofortige Aufhebung der seit dem 11. Juli 2024 geltenden Sperrung zwischen dem Wasserwanderrastplatz Großheringen und Bad Kösen. Er ist der Ansicht, dass durch entsprechende Maßnahmen eine sichere Durchfahrt unter den Saalebrücken 9 und 10 in Bad Kösen ermöglicht werden könnte, ohne die Bauarbeiten zu gefährden.

Gemeinsame Lösungsansätze

Der Landkreis Burgenlandkreis arbeitet gemeinsam mit der Stadt Naumburg an möglichen Lösungsvorschlägen, um die durchgängige Befahrbarkeit der Saale während der Bauarbeiten zu gewährleisten. Diese kooperative Herangehensweise wurde auch von Naumburgs Oberbürgermeister Armin Müller unterstützt, der ebenfalls die negativen Auswirkungen der Sperrung auf die Region betont hat.

In einer aktuellen Mitteilung von Ulrich heißt es, dass die Vollsperrung der Saale weitreichende negative Konsequenzen für die lokale Wirtschaft und den Tourismus hat. Dies habe zur Folge, dass zahlreiche Anlieger und Unternehmer in ihrer Arbeit stark eingeschränkt werden.

Aktuelle Entwicklungen

In jüngster Zeit hat das Landesverwaltungsamt die Sperrung zumindest teilweise verkürzt. So ist seit kurzem die Strecke vom Schiffsanleger Bad Kösen bis zum Wehr Bad Kösen wieder für Wasserwanderer und andere Nutzer befahrbar. Diese Entscheidung wurde jedoch nicht ohne Widerstand getroffen, und es gibt weiterhin Forderungen nach Alternativen, um die gesamte Sperrung zu vermeiden.

Sicherheitsbedenken

Das Landesverwaltungsamt hat in einer Stellungnahme betont, dass die weiterhin bestehende Sperrung aus Sicherheitsgründen als alternativlos erachtet wird. Bei einem erneuten Gespräch zwischen Vertretern verschiedener Behörden und der Bahn wurde übereinstimmend festgestellt, dass die Gefahren, die insbesondere von Pontons und der starken Strömung in Brückennähe ausgehen, nicht ignoriert werden können.

Die Deutsche Bahn hat betont, dass die Instandhaltungsarbeiten zwingend notwendig sind, um die Sicherheit der Bahnverbindungen zu gewährleisten. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die beteiligten Parteien eine Lösung finden werden, die sowohl den Sicherheitsanforderungen gerecht wird als auch die Bedürfnisse der Anlieger und der Wirtschaft in der Region berücksichtigt.

Fazit

Die Diskussion um die Sperrung der Saale und die Brückenarbeiten zeigt die komplexen Herausforderungen, die bei Infrastrukturprojekten in ländlichen Regionen auftreten können. Die Interessen der Anlieger, der Sicherheitsanforderungen und der Notwendigkeit von Instandhaltungsarbeiten müssen sorgfältig abgewogen werden. Es bleibt zu hoffen, dass die beteiligten Akteure einen Konsens finden, der sowohl die Sicherheit als auch die wirtschaftlichen Interessen der Region berücksichtigt.

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