Drei Tage vor der Bundestagswahl lieferten sich Vertreter der im Bundestag vertretenen Parteien einen Schlagabtausch in der „Schlussrunde“ von ARD und ZDF. Wie die Zeit berichtete, moderierten Markus Preiß und Diana Zimmermann, Leiter der Hauptstadtstudios von ARD und ZDF, die Sendung, die von den Sendern als „Wahl 2025 Schlussrunde“ betitelt wurde. Die Tagesschau hob hervor, dass neben den Generalsekretären von SPD und CDU, Matthias Miersch und Carsten Linnemann, auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), FDP-Chef Christian Lindner, AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel, Linke-Chef Jan van Aken und BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht teilnahmen.
Wie die Tagesschau berichtete, stand die Sicherheitspolitik nach den jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg und dem Kurswechsel der US-Regierung unter Donald Trump im Fokus. Baerbock betonte die Notwendigkeit für Europa, den eigenen Frieden stärker zu sichern. Miersch brachte eine Reform der Schuldenbremse zur Finanzierung höherer Verteidigungsausgaben ins Spiel, was Dobrindt ablehnte. Linnemann forderte eine Führungsrolle Deutschlands in Europa. ZDFheute zitierte Weidel, die sich für einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen aussprach und die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine kritisierte. Linnemann entgegnete, die Eskalationsgefahr liege in einem möglichen Diktatfrieden über die Köpfe der Europäer und Ukrainer hinweg. Van Aken plädierte für ein europäisches Sicherheitsdenken und kritisierte die einseitige Fokussierung auf Waffen und die NATO. Lindner betonte die Bedeutung der USA für die nukleare Abschreckung.
Wie die Zeit berichtete, sprach sich Weidel für eine zweijährige Wehrpflicht aus. Linnemann und Dobrindt plädierten für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr, während Lindner dies als Freiheitseingriff ablehnte. Wagenknecht betonte den Bedarf einer starken Bundeswehr, sah aber keine Notwendigkeit für eine Wehrpflicht.
Im Gesundheitsbereich sprach sich Lindner gegen eine Einheitskasse aus, während Wagenknecht die Wahlfreiheit der Kassenmitgliedschaft als „Hohn“ bezeichnete und ein solidarisches System forderte. Laut ZDFheute sorgte Weidels Forderung nach monatlichen Zahlungen von 2.000 bis 3.000 Euro an pflegende Angehörige bei Lindner für Kopfschütteln.
Van Aken forderte soziale Abfederung beim Klimaschutz, während Wagenknecht die Klimaneutralität bis 2045 befürwortete, sofern die Technologien vorhanden seien. Linnemann kritisierte das Heizungsgesetz der Ampel. Wie die Tagesschau berichtete, bekannten sich neben SPD, Grünen und Linken auch die Unionsparteien zum Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045. FDP, AfD und BSW sprachen sich dagegen oder für eine Verschiebung des Ziels aus.
Zusätzlich zu den genannten Themen wurden in der Sendung auch Bildungspolitik und die Finanzierbarkeit der politischen Ziele diskutiert.
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