Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat am 18. November 2024 im Airbus-Werk in Donauwörth den ersten von 62 bestellten leichten Kampfhubschraubern des Typs H145M entgegen genommen. Wie die dpa berichtet, erfolgte die Auslieferung weniger als ein Jahr nach der Bestellung durch den Bundestag. Pistorius betonte bei der Übergabe, die „Drehzahl der Beschaffung“ sei deutlich erhöht worden. Der Minister sieht darin ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Bundeswehr und Industrie und bezeichnete die schnelle Lieferung als „gelebte Zeitenwende“. Auch Stefan Thomé, Chef von Airbus Helicopters Deutschland, zeigte sich beeindruckt und sprach von einer „rekordverdächtigen“ Lieferzeit von nur elf Monaten.
Der Auftrag für die 62 H145M-Hubschrauber wurde im Dezember 2023 vom Bundestag freigegeben und hat ein Volumen von rund 2,5 Milliarden Euro. Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich über das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen der Bundeswehr. Wie die Zeit am 18. November 2024 berichtete (https://www.zeit.de/news/2024-11/18/neuer-kampfhubschrauber-nach-elf-monaten-ausgeliefert), will Airbus die restlichen 61 Maschinen bis Ende 2028 ausliefern. Zusätzlich besteht eine Option auf weitere 20 Hubschrauber.
Der H145M ist die militärische Version des zivilen Mehrzweckhubschraubers H145, der seit 45 Jahren produziert wird und beispielsweise als Rettungshubschrauber oder Polizeihubschrauber eingesetzt wird. Laut Airbus wurden bislang fast 2.000 Maschinen dieses Typs gebaut. Die Bundeswehr plant, den H145M als leichten Kampfhubschrauber einzusetzen. Er soll den aktuell genutzten, deutlich schwereren Kampfhubschrauber Tiger ergänzen, nicht direkt ersetzen, wie diverse Medien, darunter auch Radio Schwaben, berichteten. Die erste Maschine wird im Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg (Niedersachsen) stationiert.
Der Vertrag mit Airbus beinhaltet nicht nur die Lieferung der Hubschrauber, sondern auch die Ausbildung des Bundeswehrpersonals, die Lieferung von Simulatoren, Ersatzteilen und die Wartung der Maschinen über einen Zeitraum von sieben Jahren. Dieses umfassende Paket soll einen reibungslosen Einsatz der neuen Helikopter gewährleisten.
Im Anschluss an die Hubschrauberübergabe reiste Verteidigungsminister Pistorius nach Schrobenhausen (Oberbayern), um den Spatenstich für die Erweiterung des Werks des Rüstungsunternehmens MBDA zu setzen. Die Erweiterung soll die Produktions- und Lagerkapazitäten für Lenkflugkörper erhöhen. An dem Termin nahm auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) teil, wie die dpa berichtete.
Die Auslieferung des ersten H145M ist ein wichtiger Schritt in der Modernisierung der Bundeswehr. Die neuen Hubschrauber sollen die Fähigkeiten der deutschen Streitkräfte im Bereich der leichten Kampfhubschrauber stärken und zur Verbesserung der nationalen Verteidigung beitragen.
Quellen:
dpa
Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-11/18/neuer-kampfhubschrauber-nach-elf-monaten-ausgeliefert
Stern.de
Radio Schwaben
Bayerischer Rundfunk
Fränkischer Tag
Vorreiter Zeitung
Passauer Neue Presse
Main Post