Zehntausende Menschen sind in Deutschland gegen eine Zusammenarbeit von CDU/CSU und AfD auf die Straße gegangen. Auslöser waren gemeinsame Abstimmungen im Bundestag, bei denen ein Antrag der Union zur Verschärfung der Migrationspolitik mit Stimmen der AfD angenommen wurde. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtete, fanden die Demonstrationen am 1. Februar 2025 in zahlreichen Städten statt.
Allein in Essen zählte die Polizei 14.000 Teilnehmer, während in Hamburg nach Angaben der Veranstalter 80.000 und nach Polizeiangaben 65.000 Menschen demonstrierten. Der Protest richtete sich vielerorts gegen den Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU). So war auf Transparenten in Köln „SCHmerz lass nach“ oder „Kein Merz ab März“ zu lesen. Wie die Zeit (dpa-Meldung) weiter berichtete, kritisierte auch Altkanzlerin Angela Merkel die Zusammenarbeit mit der AfD.
In Leipzig gingen unter dem Motto „Brandmauer statt Brandstifter“ Tausende auf die Straße. Bente Stork, Mitorganisatorin der dortigen Demonstration, sagte laut Zeit (dpa): „Wer mit Faschisten kooperiert, der muss mit unserem Widerstand rechnen.“ Irena Rudolph-Kokot vom Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ergänzte: „Wir müssen verhindern, dass der Autoritarismus auch in unserem Land die Demokratie abschafft.“
Auch in anderen Städten wie Karlsruhe, Stuttgart, Braunschweig, Würzburg, Augsburg und Bremen fanden Demonstrationen statt. Am Sonntag, den 2. Februar, setzten sich die Proteste unter anderem in Berlin fort. Dort wurde auch der Publizist Michel Friedman als Redner erwartet, der, wie die Frankfurter Rundschau berichtet, aus Protest gegen die Zusammenarbeit von Union und AfD aus der CDU ausgetreten war.
Die Demonstrationen in Kassel am 20. Januar 2024 übertrafen die Erwartungen der Veranstalter bei weitem. Statt der erwarteten 1.000 Teilnehmer kamen laut HNA 15.000 Menschen auf den Friedrichsplatz, um gegen Rechtsextremismus und die AfD zu demonstrieren. Oberbürgermeister Sven Schoeller (CDU) nannte die Gefahr von rechts und betonte die Unantastbarkeit der Würde. Auch in Nürnberg demonstrierten am 22. Januar 2024, wie der Bayerische Rundfunk berichtete, 15.000 Menschen gegen Rechts – deutlich mehr als erwartet. Der Leiter des Nürnberger Bündnis Nazi-Stopp, Ulrich Schneeweiß, forderte ein Verbotsverfahren gegen die AfD.
Wie die Tagesschau berichtet, fanden bereits am 14. Januar 2024 bundesweite Demonstrationen gegen Rechts statt. In Berlin und Potsdam demonstrierten Tausende, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock. Auch in Kiel und Saarbrücken gingen Tausende auf die Straße, um ein Zeichen gegen das Erstarken der AfD und für den Erhalt der Demokratie zu setzen.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/01/zehntausende-demonstrieren-fuer-vielfalt-und-die-brandmauer
http://www.fr.de/politik/protest-afd-verbot-proteste-demonstrationen-frankfurt-empoerung-hoecke-92779270.html
http://www.hna.de/kassel/afd-demonstration-gegen-die-92781476.html
https://www.br.de/nachrichten/bayern/gegen-rechts-tausende-menschen-in-franken-auf-der-strasse,U1tllNY
https://www.tagesschau.de/inland/demos-gegen-rechts-100.html