Der chinesische Autobauer BYD setzt mit seiner neuen Technologie für autonomes Fahren, genannt „Auge Gottes“, ein starkes Zeichen im Automobilmarkt. Wie die F.A.Z. berichtet, plant BYD, diese Technologie in drei verschiedenen Versionen anzubieten, die von Basisfunktionen bis hin zu komplexen Fahrsituationen reichen. Besonders bemerkenswert ist die Ankündigung von BYD-Gründer Wang Chuanfu, das „intelligente Fahren“ für alle zugänglich zu machen, selbst in den günstigsten Modellen, die in China bereits ab umgerechnet 9000 Euro erhältlich sind. Dies stellt eine Kampfansage dar, nicht nur an Tesla, sondern auch an die deutsche Konkurrenz, wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten.
Wie der Aktionär schreibt, unterbietet BYD mit der Integration des „God's Eye“-Fahrerassistenzsystems in 21 Modelle die Preisstruktur der Konkurrenz erheblich. Während Tesla für ähnliche Technologien hohe Gebühren verlangt, bietet BYD diese Funktion ohne Aufpreis an, selbst in Fahrzeugen der unteren Preisklasse. Diese aggressive Strategie könnte, so der Aktionär weiter, einen neuen Preiskrieg auslösen.
BYD betont die drei Stärken, die das Unternehmen bei der Entwicklung des autonomen Fahrens auszeichnen: die größte automobile Datenbank Chinas, das weltgrößte Ingenieursteam in Forschung und Entwicklung mit über 110.000 Mitarbeitern, davon 5000 im Bereich autonomes Fahren, und die weltgrößte Produktionsbasis für Elektroautos. Wie die F.A.Z. berichtet, zielt BYD darauf ab, den Fortschritt der Autoindustrie künftig nicht mehr am Anteil von Elektroautos am Gesamtabsatz, sondern an der Anzahl der Fahrzeuge mit intelligenten Fahrsystemen der Spitzenklasse zu messen.
Die drei Versionen des „Auge Gottes“ bieten unterschiedliche Funktionsumfänge. „Auge Gottes C“ in der Einstiegsversion ermöglicht Funktionen wie Spurhalten, Spurwechsel und das Ausweichen von Hindernissen. „Auge Gottes B“ in der Mittelklasse nutzt verbesserte Sensoren und Kamerasysteme zur Unterstützung im Stadtverkehr. Die Luxusversion „Auge Gottes A“ soll laut F.A.Z. auch komplexe Straßenverhältnisse meistern können. Obwohl die Technologie nach derzeitiger Klassifizierung nur Level 2+ erreicht, also den Fahrer weiterhin in der Verantwortung lässt, ist die Integration in preiswerte Fahrzeuge ein Novum, wie im manager magazin hervorgehoben wird.
Wallstreet Online berichtet von der positiven Reaktion der Anleger auf BYDs Ankündigung, die zu einem weiteren Kursanstieg der BYD-Aktie führte. Gleichzeitig verzeichneten Konkurrenten wie Xpeng und Geely Kursverluste. Die Ankündigung unterstreicht die zunehmende Bedeutung von Software und digitaler Ausstattung im Automobilmarkt, insbesondere in China. Wie die F.A.Z. erläutert, konzentrieren sich die Autobauer zunehmend auf die Integration von Unterhaltungssoftware und die Vernetzung der Bordsysteme mit Mobiltelefonen, ein Aspekt, der chinesischen Autokäufern besonders wichtig ist.
Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/byd-praesentiert-auge-gottes-das-soll-das-selbstfahrende-volksauto-koennen-110289699.html
https://aktien-mag.de/nachrichten/hot-news/byd-bringt-die-konkurrenz-ins-wanken-gratis-smart-driving-bringt-xpeng-geely-und-tesla-unter-druck-droht-ein-neuer-preiskrieg/p-136355
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/byd-gottes-auge-byd-bietet-beinahe-selbstfahrende-kleinwagen-a-113b42a0-3d4a-4cc2-a426-15512b37c650
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/18992714-tesla-aktie-bricht-ein-paukenschlag-byd-autonomes-fahren-kunden