Der dänische Brauereikonzern Carlsberg hat sein Russlandgeschäft endgültig abgewickelt und seine Tochtergesellschaft Baltika Breweries verkauft. Wie die F.A.Z. (05.12.2024) berichtet, ging Baltika im Rahmen eines Management-Buyouts an zwei langjährige Führungskräfte der Brauerei. Der Verkauf beendet den monatelangen Konflikt um die Zukunft von Baltika, der im Juli 2023 mit der Beschlagnahmung des Unternehmens durch die russische Regierung begann. Per Dekret hatte Präsident Putin die Kontrolle über Baltika übernommen und unter staatliche Verwaltung gestellt (tagesschau.de, 16.08.2023), was der damalige CEO Cees 't Hart als "beispiellos" bezeichnete. Carlsberg hatte das Geschäft daraufhin abgeschrieben und der russischen Regierung Diebstahl vorgeworfen (Berliner Zeitung, 31.10.2023).
Sowohl dänische als auch russische Behörden haben dem Verkauf zugestimmt (ntv, 03.12.2024). Damit verbunden ist die Beilegung aller Rechtsstreitigkeiten zwischen Carlsberg und seiner ehemaligen russischen Tochter. Carlsberg erhält zudem die Anteile von Baltika an den Carlsberg-Töchtern in Aserbaidschan und Kasachstan zurück. Der Verkaufspreis liegt laut Eulerpool News (03.12.2024) bei etwa 300 Millionen Euro. Carlsberg selbst bestätigte in einer Stellungnahme lediglich den Erhalt einer Barzahlung, ohne eine konkrete Summe zu nennen. Die russische Verwaltung von Baltika wurde nun aufgehoben (Lebensmittel Zeitung, 03.12.2024).
Für Carlsberg-Chef Jacob Aarup-Andersen ist der Verkauf das "bestmögliche Ergebnis" in der gegebenen Situation. Wie das GEWINNERmagazin (04.12.2024) berichtet, ermöglicht der Verkauf die Klärung zahlreicher Rechtsstreitigkeiten und Probleme im Zusammenhang mit den geistigen Eigentumsrechten von Baltika. Der Verkauf markiert den endgültigen Rückzug von Carlsberg aus Russland, nachdem der Konzern bereits im März 2022 seinen Rückzug aufgrund des Krieges gegen die Ukraine angekündigt hatte. klamm.de (03.12.2024) erinnert daran, dass Russland strenge Auflagen für abwanderungswillige westliche Unternehmen erlassen und die Genehmigung für den Verkauf von Auslandsvermögen oft nur unter erheblichen Preisnachlässen erteilt hatte.
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