Kurz vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober haben erneut tausende Menschen in Israel für die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln demonstriert. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, fanden die Kundgebungen am Samstag, den 5. Oktober 2024, in mehreren Städten Israels statt, darunter auch in Tel Aviv.
In Tel Aviv versammelten sich nach Angaben israelischer Medien rund 2.000 Demonstranten. Dies entsprach der maximal erlaubten Teilnehmerzahl, da aufgrund der angespannten Sicherheitslage im Land größere Versammlungen derzeit verboten sind. Das Heimatfrontkommando hatte die Teilnehmerzahl von Veranstaltungen im Freien in der Region noch am Abend um 1.000 Personen erhöht. Auch in vielen anderen Orten des Landes gab es Proteste für ein Abkommen mit der Hamas, das auch eine Waffenruhe im Gazastreifen vorsieht.
Die Demonstranten forderten die israelische Regierung auf, endlich eine Einigung mit der Hamas zu erzielen, die die Freilassung der Geiseln zum Ziel hat. Angehörige der Geiseln warfen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, einen Deal mit der Hamas zu sabotieren und sich stattdessen den Forderungen seiner ultrareligiösen und rechtsextremen Koalitionspartner zu beugen, die gegen Zugeständnisse an die Islamistenorganisation sind.
Die Demonstrationen fanden nur wenige Tage vor dem Jahrestag des Beginns des aktuellen Gaza-Krieges statt. Am 7. Oktober 2023 hatte die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel verübt, bei dem über 1.200 Menschen getötet und hunderte weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Seitdem befindet sich die Region in einem Zustand ständiger Kampfhandlungen.
Viele Demonstranten äußerten die Befürchtung, dass das Schicksal der Geiseln angesichts der aktuellen Kämpfe im Libanon in Vergessenheit geraten könnte. Sie forderten die internationale Gemeinschaft auf, sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen.
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