19.10.2024
Denkmalpflegepreis würdigt herausragende Projekte in Brandenburg

Denkmäler: Drei Projekte mit Denkmalpreis ausgezeichnet

Am 5. September 2024 wurden im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Potsdam drei herausragende Projekte mit dem Denkmalpflegepreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Kulturministerin Manja Schüle (SPD) ehrte die Preisträger für ihr Engagement im Denkmalschutz, das einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des kulturellen Erbes in der Region leistet.

Die ausgezeichneten Projekte umfassen die denkmalgerechte Sanierung der Dorfkirche Gollwitz, die Restaurierung des Schrotholzhauses in Lieske sowie die Wiederherstellung des Brauhauses in Himmelpfort. Jedes dieser Projekte erhielt ein Preisgeld von 4.000 Euro, welches zur Unterstützung der weiteren Arbeiten und zur Förderung des Denkmalschutzes eingesetzt werden soll.

Dorfkirche Gollwitz

Die Dorfkirche in Gollwitz, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde, ist ein bedeutendes Beispiel für die sakrale Architektur der Region. Der Förderverein, der sich um die Sanierung der Kirche kümmert, hat sich zum Ziel gesetzt, die historische Substanz des Gebäudes zu erhalten und gleichzeitig die Nutzung für die Gemeinde zu fördern. Die Kirche ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein kulturelles Zentrum, das Veranstaltungen und Zusammenkünfte der Dorfgemeinschaft ermöglicht.

Schrotholzhaus in Lieske

Das Schrotholzhaus in Lieske ist ein weiteres bemerkenswertes Beispiel für die sorbische Bauweise. Laut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz stand das Gebäude kurz vor dem Zusammenbruch. Die sorbische Bauweise zeichnet sich durch die Verwendung von Kiefernholz aus, das vor der Fällung ausgewählt und auf spezielle Weise bearbeitet wird, um die Haltbarkeit des Holzes zu erhöhen. Die Sanierungsarbeiten haben dazu beigetragen, dieses einzigartige Bauwerk zu retten und es für zukünftige Generationen zugänglich zu machen.

Brauhaus in Himmelpfort

Das Brauhaus in Himmelpfort hat eine lange Geschichte, die bis in die Zeit der Mönche zurückreicht, die dort Bier brauten und Vorräte lagerten. Die Bürgerstiftung zur Wiederherstellung des Brauhauses hat sich der Aufgabe verschrieben, dieses historische Gebäude zu restaurieren und es als Teil des kulturellen Erbes der Region zu bewahren. Die Wiederherstellung des Brauhauses soll nicht nur die Geschichte des Ortes lebendig halten, sondern auch als Anziehungspunkt für Touristen dienen.

Bedeutung des Denkmalschutzes

Kulturministerin Manja Schüle betonte die Bedeutung von Denkmälern und archäologischen Funden als Teil des kulturellen Erbes Brandenburgs. Sie bezeichnete diese Objekte als „Zeitkapseln“, die den Zeitgeist vergangener Epochen einfangen und somit einen Teil der Identität der Region darstellen. Schüle hob hervor, dass solche Projekte nicht nur die Geschichte lebendig halten, sondern auch die Gemeinschaft stärken und einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung leisten.

Der Brandenburgische Denkmalpflegepreis

Der Brandenburgische Denkmalpflegepreis wird seit 1992 verliehen und würdigt das private sowie ehrenamtliche Engagement im Denkmalschutz. Bislang wurden mehr als 180 Preisträger ausgezeichnet, und jährlich werden insgesamt 18.000 Euro an Preisgeldern vergeben. In Brandenburg stehen rund 14.000 Baudenkmale auf der Denkmalliste, was die Vielfalt und den Reichtum des kulturellen Erbes in der Region unterstreicht.

Die Auszeichnung dieser drei Projekte zeigt, wie wichtig es ist, das kulturelle Erbe zu bewahren und die Gemeinschaft in den Prozess der Denkmalpflege einzubeziehen. Die ausgezeichneten Initiativen sind ein Beispiel für das Engagement und die Leidenschaft der Menschen, die sich für den Erhalt ihrer Geschichte einsetzen.

Diese Ehrung ist nicht nur eine Anerkennung der geleisteten Arbeit, sondern auch ein Ansporn für weitere Projekte im Bereich des Denkmalschutzes. Die Ministerin ermutigte alle Bürger, sich aktiv an der Erhaltung des kulturellen Erbes zu beteiligen und die Geschichte ihrer Heimat zu bewahren.

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