Auf dem 5. Deutsch-Afrikanischen Wirtschaftsgipfel in Nairobi warb Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für eine verstärkte Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/03/habeck-bietet-laendern-afrikas-engere-zusammenarbeit-an) berichtet, unterstrich er die Bedeutung stabiler Rahmenbedingungen für Investitionen. "Deutsche Investoren benötigen ein verlässliches und sicheres Investitionsumfeld", so Habeck. Dies sei nicht nur essentiell für Investitionen, sondern auch für die Lebensqualität der Bevölkerung in den afrikanischen Staaten. Der Gipfel, der alle zwei Jahre ausgerichtet wird, gilt als wichtigste deutsche Wirtschaftsveranstaltung in Afrika. In diesem Jahr nahmen etwa 800 Vertreter aus 35 afrikanischen Ländern und Deutschland teil.
Habeck betonte, dass politische Instabilität "Gift für die Wirtschaft" sei. Ungewissheiten bezüglich zukünftiger Wahlen und der Zuverlässigkeit staatlicher Zusagen würden Investitionen behindern. Derzeit fließe lediglich ein Prozent der deutschen Auslandsinvestitionen nach Afrika, obwohl das Potenzial deutlich größer sei, erklärte Habeck. Auch Kenias Kabinettschef und Außenminister Musalia Mudavadi unterstrich die Wichtigkeit klarer rechtlicher Rahmenbedingungen für Investitionen. Gleichzeitig kritisierte er bürokratische Hürden, die ausländische Investoren abschreckten.
Mudavadi hob das "immense Potenzial" Afrikas in zentralen Bereichen wie Energie, Landwirtschaft, Infrastruktur und Industrie hervor. Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit robuster Partnerschaften. Die bisherigen deutschen Engagements in Kenia hätten positive Auswirkungen gezeigt, so Mudavadi. Es seien nicht nur Arbeitsplätze entstanden, sondern auch ein Wissens- und Technologietransfer ermöglicht worden, der für Kenias langfristige wirtschaftliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung sei. Mudavadi verwies außerdem auf die junge Bevölkerung Afrikas, die 60 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmache und für die Arbeitsplätze geschaffen werden müssten.
Der Wirtschaftsminister ermutigte junge afrikanische Fachkräfte zur Migration nach Deutschland. Es gehe nicht darum, den afrikanischen Volkswirtschaften Fachkräfte zu entziehen, versicherte Habeck. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten entstünde, wenn Fachkräfte für einige Jahre in Deutschland lernen und arbeiten und anschließend mit dem erworbenen Wissen und Kapital in ihre Heimatländer zurückkehren würden. Habeck verwies auf die vereinfachten Zuwanderungsmöglichkeiten für Fachkräfte.
Der deutsche Außenhandel mit Afrika erreichte im letzten Jahr ein Rekordvolumen von 61,2 Milliarden Euro. Die deutschen Exporte stiegen um 8,3 Prozent auf 28,7 Milliarden Euro, während die Importe um 4,9 Prozent auf 32,5 Milliarden Euro zurückgingen. Der Rückgang der Importe ist unter anderem auf gesunkene Rohstoffpreise zurückzuführen. Deutschland möchte durch den Kauf wichtiger Mineralien in Afrika seine Abhängigkeit von China verringern.
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