Der deutsche Musikmarkt verzeichnete 2024 ein Wachstum von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) wie die F.A.Z. berichtet. Der Gesamtumsatz erreichte 2,38 Milliarden Euro. Dieses Wachstum folgt auf ein Plus von 6,3 Prozent im Jahr 2023 und 6,1 Prozent im Jahr 2022. BVMI-Chef Florian Drücke betonte laut F.A.Z. das „sehr ordentliche Marktwachstum“ angesichts des „schwierigen Umfelds auf dem CD-Markt“ und der „komplizierten konjunkturellen Gesamtlage“.
Streaming bleibt der Haupttreiber des Wachstums mit einem Anstieg von 12,6 Prozent und einem Anteil von 78,1 Prozent am Gesamtumsatz. Wie vom BVMI berichtet, stieg der Umsatz im ersten Halbjahr 2024 um 7,6% auf 1,136 Milliarden Euro, wobei das Streaminggeschäft mit +12,7% den größten Anteil hatte. Demgegenüber verzeichnete der physische Markt, der CDs, Vinyl und andere Formate umfasst, einen Rückgang. Der CD-Marktanteil sank um 17,1 Prozent auf 8,7 Prozent des Gesamtumsatzes. Schallplatten hingegen erzielten trotz des deutlich höheren Stückpreises ein Umsatzplus von 9,4 Prozent und erreichten einen Marktanteil von 6,4 Prozent.
Vinyls machen bereits 40,5 Prozent des physischen Musikmarktes (379 Millionen Euro) aus. Wie die F.A.Z. berichtet, könnte Vinyl bald die CD im Umsatz überholen, ähnlich wie es 2020 in den USA geschah.
Während der deutsche Streaming-Markt weiterhin wächst, zeigt der globale Markt, insbesondere in den USA, Anzeichen einer Verlangsamung. Laut MIDiA Research erreichte der globale Musikmarkt 2023 einen Umsatz von 30 Milliarden US-Dollar, wobei Streaming den größten Anteil ausmachte. Der globale Umsatz mit physischen Tonträgern sank von 22,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 1999 auf 5,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023, wie Statista berichtet. Preiserhöhungen bei Streamingdiensten, wie sie Spotify im Oktober 2023 ankündigte, trugen zum Wachstum bei, führten aber laut F.A.Z. nicht zu nennenswerten Kündigungen.
Die Musikindustrie sucht nach neuen Wegen, um "Superfans" zu erreichen, wie die F.A.Z. berichtet. Spotify plant ein Premium-Abo mit zusätzlichen Funktionen wie HiFi-Qualität und Remix-Tools für 17 bis 18 Dollar im Monat. Gleichzeitig wird die Diskussion über die Verteilung der Streaming-Einnahmen fortgesetzt. Das Pro-Rata-Modell, das auf Marktanteilen basiert, steht in der Kritik. Deezer hat bereits ein alternatives Modell eingeführt, das aktive Hörer stärker berücksichtigt. Wie die F.A.Z. berichtet, betonte Universals Europa-Chef Frank Briegmann die Notwendigkeit, Künstler zu fördern, die aktives Engagement generieren.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/deutscher-musikmarkt-streaming-waechst-stark-wie-auch-der-vinyl-umsatz-110306946.html
https://www.musikindustrie.de/presse/presseinformationen/musikindustrie-in-deutschland-zum-ersten-halbjahr-2024
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/182362/umfrage/weltweiter-umsatz-der-musikindustrie-nach-kategorien-seit-2002/
https://www.midiaresearch.com/blog/midia-research-2024-2031-global-music-forecasts-rise-of-the-global-south