Die griechische Insel Santorini erlebt seit Wochen einen anhaltenden Erdbebenschwarm, der die Bewohner und die Tourismusbranche in Sorge versetzt. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtet, wurden in den letzten drei Wochen rund 21.500 Erdbeben registriert. Die Universität Athen, auf deren Daten sich der griechische Rundfunk (ERT) bezieht, beobachtet die Situation genau. Die Seismologen arbeiten verschiedene Szenarien durch, um die weitere Entwicklung des Phänomens abzuschätzen.
Volcano Discovery meldet, dass seit dem 26. Januar 2025 fast 8.000 Erdbeben aufgezeichnet wurden, darunter vier mit einer Stärke über 4. Wie die Deutsche Welle berichtet, beunruhigen die anhaltenden Beben nicht nur die Einwohner, sondern führen auch zu einem Rückgang des Tourismus. Am 14. Februar wurden laut Volcano Discovery 227 Beben registriert, zwei davon mit einer Stärke größer als 4.
Efthymios Lekkas, Chef der Erdbebenbehörde, äußerte sich im griechischen Rundfunk vorsichtig optimistisch: „Wir wissen natürlich nicht, wie lange es dauern wird, aber ich denke, wir sind auf einem relativ guten Weg.“ Wie die Zeit berichtet, hat die Stärke der Beben in den vergangenen Tagen nachgelassen, was die Hoffnung auf eine Deeskalation nährt. Die Wissenschaftler schließen jedoch ein stärkeres Beben der Magnitude 6 oder höher nicht aus. Ein solches Ereignis könnte die angesammelte seismische Energie auf einmal freisetzen, im Gegensatz zu den vielen schwächeren Beben des Schwarms.
Ein Krisenrat der griechischen Regierung schätzt die Wahrscheinlichkeit eines starken Bebens mit dem Potenzial, bis zu 300 Gebäude am Kraterrand zum Einsturz zu bringen, auf vier Prozent. Die Behörden haben Sperrzonen eingerichtet, Schulen geschlossen und Menschenansammlungen untersagt. Einsatzteams stehen bereit, um im Falle eines starken Erdstoßes zu reagieren.
Die Tourismusbranche zeigt sich besorgt über die Auswirkungen der Erdbeben auf die kommende Saison. Wie die Zeit berichtet, stagnieren die Buchungen. Tourismusministerin Olga Kefalogianni betonte gegenüber ERTnews, dass die Sicherheit der Besucher oberste Priorität habe. Sie erwartet, dass Santorini in diesem Sommer nicht den Touristenandrang der Vorjahre erleben wird.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/20/in-drei-wochen-21-500-beben-auf-santorini
https://www.volcanodiscovery.com/de/santorini/current-activity.html
https://www.dw.com/de/erdbeben-sch%C3%BCtteln-griechische-insel-santorini-weiter-durch/a-71630834
https://www.volcanodiscovery.com/de/santorin-earthquakes/archive/2025-feb-14.html