10.2.2025
Deutschlandticket: Finanzierung ungewiss – Zukunft offen
Zukunft Deutschlandticket Finanzierung

Zukunft Deutschlandticket Finanzierung: Ungewissheit trotz Preiserhöhung

Die Zukunft des Deutschlandtickets bleibt ungewiss, obwohl der monatliche Preis zum Januar 2025 von 49 auf 58 Euro gestiegen ist. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der DPA berichtet, ist die Finanzierung durch Bund und Länder aktuell nur bis Ende 2025 gesichert. Millionen Nutzer stehen damit vor der Frage, wie es im kommenden Jahr weitergeht. Nach der Bundestagswahl droht eine erneute Hängepartie.

Das Deutschlandticket, eingeführt im Mai 2023, ermöglicht bundesweit Fahrten im Nah- und Regionalverkehr. Es vereinfachte die Tarifstruktur im ÖPNV erheblich. Der Bund und die Länder tragen die Kosten bisher jeweils mit 1,5 Milliarden Euro jährlich. Diese Summe dient dem Ausgleich von Einnahmeausfällen bei den Verkehrsbetrieben, da die meisten ÖPNV-Abos zuvor deutlich teurer waren. Wie der Deutschlandfunk berichtet, ist diese Finanzierung im Regionalisierungsgesetz festgeschrieben. Für eine Fortführung über 2025 hinaus müsste dieses Gesetz geändert werden, was harte Verhandlungen erwarten lässt.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) schätzt die Kosten auf deutlich über drei Milliarden Euro pro Jahr. Laut Deutschlandfunk ergab eine VDV-Hochrechnung für 2024 einen Bedarf von 3,45 Milliarden Euro an Ausgleichszahlungen. VDV-Präsident Ingo Wortmann wird mit den Worten zitiert: „Die von Bund und Ländern jährlich zur Verfügung gestellten drei Milliarden Euro werden dauerhaft nicht ausreichen, um den Verlust der Branche auszugleichen.“ Er fordert verbindlich zugesagte Mittel von Bund und Ländern in ausreichender Höhe inklusive einer jährlichen Dynamisierung, damit das Ticket preislich attraktiv bleibt. Ähnlich äußerte sich auch der BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg, wie die Zeit berichtet. Er fordert von der neuen Bundesregierung ein klares Bekenntnis zum Ausbau des ÖPNV und einem dauerhaft bezahlbaren Deutschlandticket.

Die politische Debatte um die Finanzierung ist kontrovers. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) fordert, dass der Bund die Kosten vollständig übernimmt, da das Ticket ein Wunsch des Bundes gewesen sei. Die Union sieht Konstruktionsfehler beim Ticket und kritisiert die Einmischung des Bundes in Länderaufgaben, wie der Merkur berichtet. SPD und Grüne hingegen fordern eine langfristige Absicherung des Tickets und eine hälftige Beteiligung des Bundes, wie die Zeit berichtet. Auch der VCD fordert eine langfristige und bezahlbare Finanzierung des Tickets und sieht die Verantwortung bei Bund und Ländern. Der VCD kritisiert die geplante Preiserhöhung auf 58 Euro und befürchtet einen Rückgang der Nutzerzahlen.

Die Frage nach zukünftigen Preiserhöhungen ist ebenfalls offen. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) hält weitere Erhöhungen für wahrscheinlich, plädiert aber für moderate und erklärbare Anpassungen. Oliver Krischer (Grüne) sieht den Ticketpreis abhängig von Kostenentwicklungen und Nutzerzahlen. Höhere Verkaufszahlen könnten zur preislichen Stabilisierung beitragen.

SPD-Bundestagsfraktionsvize Detlef Müller spricht sich laut Zeit für eine Weiterentwicklung des Tickets aus, etwa durch deutschlandweit gültige Mitnahmeregelungen für Kinder und Fahrräder, wie auch durch eine Ausweitung des Nutzerkreises über Jobtickets und die Einbindung weiterer Gruppen wie Auszubildende, Schüler, Studenten und Senioren.

Verwendete Quellen:

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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