4.2.2025
Weniger Eheschließungen, späteres Heiratsalter in Deutschland
Entwicklung der Eheschließungen in Deutschland

Entwicklung der Eheschließungen in Deutschland

Die Entwicklung der Eheschließungen in Deutschland zeigt einen anhaltenden Trend zu weniger und später geschlossenen Ehen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, sank die Zahl der Eheschließungen im Jahr 2023 auf rund 361.000, den zweitniedrigsten Stand seit 1950. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtet, waren Ende 2023 rund 35 Millionen Menschen in Deutschland verheiratet, was etwa 50 Prozent der erwachsenen Bevölkerung entspricht. Vor 30 Jahren lag dieser Anteil noch bei 60 Prozent (rund 39 Millionen Verheiratete).

Gleichzeitig steigt das Alter bei der ersten Eheschließung kontinuierlich an. Laut Destatis erreichten die Durchschnittsalter im Jahr 2022 neue Höchststände: Frauen heirateten im Schnitt mit 32,6 Jahren und Männer mit 35,1 Jahren. Die Zeit, ebenfalls unter Berufung auf die dpa, nennt für 2023 sogar noch etwas höhere Werte: 32,8 Jahre für Frauen und 35,3 Jahre für Männer. Im Vergleich zu 1993 bedeutet dies einen Anstieg um rund sechs Jahre.

Auch die Zahl der Ehescheidungen befindet sich auf einem niedrigen Niveau. Mit rund 129.000 Scheidungen im Jahr 2023 wurde der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung verzeichnet (Zeit, dpa). Destatis meldet für 2022 rund 137.400 Scheidungen und einen kontinuierlichen Rückgang der Scheidungszahlen seit 2012 (mit Ausnahme von 2019).

Der Psychotherapeut Wolfgang Krüger sieht in der bewussteren Entscheidung für die Ehe einen Grund für die Entwicklung. Gegenüber der dpa (zitiert in der Zeit) erklärte er, dass die finanzielle Abhängigkeit als Heiratsgrund heute weniger relevant sei. Auch die niedrige Geburtenrate spiele eine Rolle. Krüger beobachtet einen „Dreierschritt“: Beziehung, Zusammenziehen und schließlich – oft deutlich später – Heirat. Dies führe zu „geprüften Beziehungen“ und letztlich langlebigeren Ehen.

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bestätigt den Trend zu weniger Eheschließungen. Im Jahr 2019 wurden rund 416.000 Ehen geschlossen, wobei der Anteil der geschiedenen Ehen in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen ist. Die bpb weist zudem darauf hin, dass das Scheidungsrisiko nicht nur vom Zeitpunkt der Eheschließung, sondern auch von der Ehedauer abhängt. Ehen mit einer Dauer von fünf bis neun Jahren weisen demnach das höchste Scheidungsrisiko auf.

Destatis liefert weitere Daten zur Entwicklung der Eheschließungen. So ist der Anteil der unter 30-Jährigen bei den Erstehen rückläufig, während der Anteil der über 50-Jährigen zunimmt. Im Jahr 2022 heirateten knapp 3 % der Paare gleichgeschlechtlich. Ende 2022 waren rund 49 % der Erwachsenen in Deutschland verheiratet oder lebten in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/04/nur-noch-die-haelfte-aller-erwachsenen-ist-verheiratet https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Eheschliessungen-Ehescheidungen-Lebenspartnerschaften/_inhalt.html https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61578/eheschliessungen-und-ehescheidungen/ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/PD24_N007_126.html

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