Im Dezember 2024 ereignete sich in der Straße von Kertsch, zwischen dem russischen Festland und der Krim, eine Ölpest mit weitreichenden Folgen für die Umwelt und den Tourismus. Wie die F.A.Z. berichtet, begann die Katastrophe am 15. Dezember mit der Havarie zweier Tanker. Die Tagesschau präzisierte am 10. Januar 2025, dass es sich um die russischen Tanker „Wolgoneft-239“ und „Wolgoneft-212“ handelte, die insgesamt 9.200 Tonnen Öl geladen hatten. Während die „Wolgoneft-212“ sank, lief die „Wolgoneft-239“ auf Grund und brach auseinander.
Die Menge des ausgelaufenen Öls wird unterschiedlich beziffert. Die F.A.Z. spricht von mindestens 2400 Tonnen Öl. Das russische Verteidigungsministerium gab an, dass bis Mitte Januar etwa 2400 Tonnen Schweröl ausgetreten seien (Tagesschau, 10.01.2025). Die Deutsche Welle berichtete am 23. Januar 2025 hingegen von möglicherweise bereits 5000 Tonnen ausgelaufenem Schweröl vom Typ M100.
Die Folgen für die Umwelt sind dramatisch. Wie die F.A.Z. berichtet, verendeten zigtausende Seevögel und dutzende Delphine. Auch Geo schildert die dramatische Lage und zeigt Bilder der ölverschmutzten Strände. Greenpeace meldete bis Anfang Januar 32 tote Delphine und 1355 verendete Vögel (Deutsche Welle, 23.01.2025). Die langfristigen Folgen für das Ökosystem des Schwarzen Meeres sind noch nicht absehbar, doch Experten befürchten, dass die Verschmutzung noch Jahre anhalten könnte, da das Öl Klumpen bildet und absinkt (Tagesschau, 10.01.2025). Der Ökologe Jewgenij Witischko schätzt, dass etwa die Hälfte der ölverschmutzten Vögel gerettet werden konnten (Deutsche Welle, 23.01.2025).
Die Ölpest hat auch Auswirkungen auf den Tourismus. Euronews berichtete am 26.12.2024, dass in der Region Krasnodar der Notstand ausgerufen wurde. Die Verschmutzung hat die Strände rund um den Ferienort Anapa stark getroffen. Wie die Deutsche Welle berichtet, kommt es zu Stornierungen in Sanatorien und Jugendlagern.
Russland hat Reinigungsarbeiten eingeleitet und Tausende Helfer, darunter auch viele Freiwillige, sind im Einsatz. Präsident Putin forderte die Hebung der Tanker (Tagesschau, 10.01.2025). Die Ukraine wirft Russland jedoch Versagen beim Umgang mit der Katastrophe vor (Tagesschau, 10.01.2025).
Verwendete Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/voegel-und-delphine-verendet-jahrhundertoelpest-im-schwarzen-meer-110260793.html
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/oelpest-schwarzes-meer-krim-100.html
https://www.dw.com/de/%C3%B6lpest-schwarzes-meer-russland-heiz%C3%B6l-umwelt-anapa-krim-%C3%B6lverschmutzung/a-71373457
https://de.euronews.com/2024/12/26/olkatastrophe-im-schwarzen-meer-notstand-in-krasnodar-ausgerufen