Das Projekt "Wahrheitskämpfer" setzt verfolgten und getöteten Journalisten ein Denkmal. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, sind seit der Gründung 2015 in Frankfurt bereits über 800 Porträts von Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland entstanden. Die Initiative wurde von der Comiczeichnerin Susanne Köhler und ihrem Partner Gerhard Keller, einem pensionierten Lehrer, ins Leben gerufen.
Auslöser für das Projekt war laut F.A.Z. der Anschlag auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" im Januar 2015. Köhler, die das Gros der Porträts selbst geschaffen hat, erzählte der F.A.Z., sie sei von den zahlreichen Meldungen über ermordete Journalisten weltweit erschüttert gewesen. Aus diesem Gefühl der Ohnmacht heraus sei der Wunsch entstanden, diesen Menschen ein Denkmal zu setzen.
Die Porträts sind online unter www.wahrheitskaempfer.de zu sehen, wie die F.A.Z. berichtet. Dort werden sie in alphabetischer Reihenfolge präsentiert und durch Kurzbiografien mit Informationen zum Werdegang, der Arbeit und den Umständen der Verfolgung oder des Todes der Journalisten ergänzt. Wie auf der Webseite des Projekts zu lesen ist, verstehen die Initiatoren ihr Werk als "Mahnmal der Pressefreiheit".
Die Ausstellung, so die F.A.Z., tourte bereits durch Deutschland und international, unter anderem durch das Haus der Bundespressekonferenz in Berlin, den Hessischen Landtag und den Friedenspalast in Den Haag. Auch bei einem internationalen UNESCO-Kongress in Ghana wurden die Werke gezeigt. Das Atelier 13 in Frankfurt-Heddernheim, der Arbeitsort von Susanne Köhler, bildet den Ursprung und Kern des Projekts.
Wie die Otto-Hahn-Schule Frankfurt auf ihrer Webseite berichtet, beteiligten sich auch Schülerinnen und Schüler an dem Projekt. Sie zeichneten Porträts von verfolgten und ermordeten Journalisten. Im Jahr 2022 entstand zudem ein Plakat zum Thema iranische Journalistinnen im Gefängnis, das anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte veröffentlicht wurde. Auch Amnesty International berichtete 2019 über das Projekt und bot den Initiatoren auf der Frankfurter Buchmesse eine Plattform.
Keller und Köhler betonen laut F.A.Z. die Wichtigkeit des Journalismus für die Demokratie und wollen mit ihrem Projekt auch zum Handeln anregen. Sie arbeiten mit Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International zusammen und bieten bei Veranstaltungen die Möglichkeit, Petitionen zu unterzeichnen oder sich an Briefaktionen zu beteiligen. Die beiden Initiatoren wollen laut F.A.Z. keine politische Auswahl treffen, sondern die Bedrohungslage von Journalisten weltweit aufzeigen.
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