24.1.2025
Erfurter Ausstellung zeigt Pioniere der Holocaustforschung
Pioniere der Holocaustforschung in Erfurt

Pioniere der Holocaustforschung in Erfurt

Eine neue Sonderausstellung im Erinnerungsort Topf & Söhne in Erfurt beleuchtet die Arbeit der ersten Generation von Holocaustforschern. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa Thüringen berichtet, eröffnet die Ausstellung „Verfolgen und Aufklären. Die erste Generation der Holocaustforschung“ am Samstag und läuft bis zum 1. November 2026. Die Ausstellung zeigt die Lebenswege und die Arbeit von 20 Frauen und Männern, die sich bereits frühzeitig wissenschaftlich mit dem Völkermord auseinandersetzten.

Wie die Stadt Erfurt in einer Pressemitteilung bekannt gab, waren viele dieser Forscher selbst Überlebende der nationalsozialistischen Gräueltaten. Sie begannen ihre Aufklärungsarbeit bereits während der Zeit ihrer Verfolgung. Die Ausstellung betont, dass die Holocaustforschung nicht erst in den 1970er Jahren begann, sondern bereits 30 Jahre früher durch jüdische Männer und Frauen initiiert wurde. Die Stadt Erfurt hebt hervor, dass diese frühen Forscher interdisziplinär und methodisch fundiert arbeiteten.

Die Gedenkstättenleiterin Annegret Schüle betonte laut der dpa-Meldung der Zeit die Bedeutung der Ausstellung, besonders im Hinblick auf den 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Sie verwies auf die aktuellen Tendenzen zur Verklärung und Verdrängung der NS-Verbrechen, die mit dem erstarkenden Rechtsextremismus einhergehen. Schüle unterstrich die Notwendigkeit, das Erinnern an die Opfer zu verteidigen und die historische Aufarbeitung der Verbrechen zu fördern. Die Gedenkstättenpädagogin Rebekka Schubert ergänzte laut der Mitteilung der Stadt Erfurt, dass die Bildungsangebote zur Ausstellung dazu beitragen sollen, eine Haltung gegen aktuelle "Schlussstrich"-Forderungen zu stärken.

Die Ausstellung wurde von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz und der Touro University Berlin entwickelt. Wie auf der Webseite von Topf & Söhne zu lesen ist, wird das Begleitprogramm in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen gestaltet. Die Ausstellungstexte sind zweisprachig auf Deutsch und Englisch verfügbar. Wie die Erfurt Tourismus & Marketing GmbH berichtet, wird die Ausstellung bis zum 1. November 2026 zu sehen sein.

Quellen

  • https://www.zeit.de/news/2025-01/24/ausstellung-zu-pionieren-der-holocaustforschung-in-erfurt
  • https://www.erfurt.de/ef/de/service/aktuelles/pm/2025/150092.html
  • https://www.topfundsoehne.de/ts/de/service/aktuelles/veranstaltungen/2025/149975.html
  • https://www.erfurt-tourismus.de/veranstaltungskalender/details/verfolgen-und-aufklaeren-die-erste-generation-der-holocaustforschung-2025-10-26t09-00-00/
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