Die Finanzierung von Kultur in Deutschland steht zunehmend unter Druck. Geplante und bereits umgesetzte Etatkürzungen sorgen für Besorgnis in der Kulturlandschaft und führen zu Protesten von Künstlern, Kulturinstitutionen und Verbänden.
Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der dpa berichtete, haben sechs große deutsche Kunstakademien, darunter die Akademie der Künste in Berlin und die Bayerische Akademie der Schönen Künste, einen gemeinsamen Appell gegen die Kürzungen veröffentlicht. Darin warnen sie vor den negativen Folgen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die kulturelle Bildung. Sie betonen, Kulturförderung sei keine Subvention, sondern eine „lebensnotwendige Investition“ und fordern den freien Zugang zu kultureller Bildung für alle Bevölkerungsschichten.
Die Kürzungen betreffen verschiedene Bereiche der Kulturlandschaft. So fallen beispielsweise im Berliner Kulturetat 2025 rund 130 Millionen Euro weg, was knapp zwölf Prozent des geplanten Budgets entspricht. Auch die Bayreuther Festspiele sehen sich aufgrund finanzieller Engpässe gezwungen, ihr Jubiläumsprogramm 2026 drastisch einzuschränken.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich in einer Stellungnahme vom 15. August 2024 an die Seite der Bundeskulturfonds gestellt und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgefordert, in den Haushaltsverhandlungen Lösungen zu finden, um die Kürzungen zu korrigieren. Wie der Kunstfonds berichtet, droht den Fonds, darunter der Deutsche Übersetzerfonds und der Musikfonds, ein „Kahlschlag“ um 50 Prozent.
Auch das Goethe-Institut ist von den Kürzungen betroffen. Wie Deutschlandfunk Kultur berichtet, muss das Institut 2022 17 Millionen Euro einsparen. Dies hat zur Folge, dass wichtige Programme, wie das Fachkräfteprogramm und Fortbildungen für Deutschlehrkräfte im Ausland, nicht fortgeführt werden können. Institutspräsidentin Carola Lentz kritisiert die Kurzsichtigkeit der Regierung und warnt vor den Folgen für das Ansehen Deutschlands im Ausland. Einem Artikel der FAZ zufolge, sieht der Haushaltsentwurf 2023 weitere Kürzungen für das Goethe-Institut vor. Dies könnte sogar zur Schließung einiger Standorte führen, wie Deutschlandfunk Kultur berichtet.
Die Debatte um die Kürzungen der Kulturfinanzierung in Deutschland zeigt die unterschiedlichen Perspektiven auf die Bedeutung von Kultur und ihre Rolle in der Gesellschaft. Während die einen die Kürzungen als notwendige Sparmaßnahme betrachten, sehen die anderen darin eine Gefährdung der kulturellen Vielfalt und der Demokratie.
Verwendete Quellen: