24.1.2025
Deutschlands Innovationskraft: Rückstand und Handlungsbedarf
Innovationsdynamik Deutschland

Innovationsdynamik Deutschland

Die Innovationsdynamik Deutschlands ist ein komplexes und viel diskutiertes Thema. Während Deutschland in einigen Bereichen weiterhin als Innovationsführer gilt, zeigen Studien auch einen Rückgang der Dynamik im globalen Vergleich. Wie die F.A.Z. berichtet, ist Deutschland im globalen Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit seit 2014 um 18 Plätze auf Rang 24 zurückgefallen. Dies verdeutlicht den Handlungsbedarf, die Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation zu verbessern.

Ein wichtiger Aspekt ist die Bürokratie, die Innovationen hemmen kann. Laut einem Gastbeitrag in der F.A.Z. von Michael Kaschke und Lambert T. Koch muss eine neue Bundesregierung die Wissenschaft von überflüssigen Regeln befreien, um die Innovationsdynamik zu stärken. Sie betonen die Bedeutung von Forschung und Innovation für die wirtschaftliche Stärke Deutschlands.

Ein weiterer Faktor ist die Förderung von Forschung und Entwicklung. Wie vom Bayerischen Rundfunk (BR) berichtet, sind asiatische Konzerne, insbesondere aus Südkorea, bei den Patentanmeldungen für Schlüsseltechnologien der Elektromobilität, inklusive Batterietechnik, führend. Deutschland liegt zwar auch im vorderen Bereich, wurde aber in Bezug auf Innovationsdynamik von Ländern wie Südkorea, den USA, China und Japan überholt. Der BR zitiert Christoph Neef vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), der die Bedeutung des Mutes zur Kommerzialisierung neuer Technologien hervorhebt, wie es beispielsweise in China bei Natrium-Ionen-Batterien der Fall ist.

Die Bedeutung des Mindestlohns für die Innovationsdynamik wird ebenfalls diskutiert. Laut einer Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen argumentiert der IAQ-Direktor Prof. Dr. Gerhard Bosch, dass Deutschland als innovationsstarkes Land einen Mindestlohn gut verkraften könne. Er sieht den Mindestlohn als wichtige Sozialreform und betont, dass Länder mit hoher Innovationsdynamik, zu denen Deutschland laut EU gehört, höhere Mindestlöhne verkraften. Bosch argumentiert weiter, dass gerade im unteren Lohnsegment, wo viele Geringverdiener jahrelang von Lohnsteigerungen abgekoppelt waren, der Mindestlohn zu deutlichen Einkommenssteigerungen führen könne, ohne nennenswerte Jobverluste zu verursachen.

Auch die Förderung von Innovationen in traditionellen Industrien wie der Stahlindustrie ist relevant. Das Buch "Innovationsdynamik und Innovationsförderung in der europäischen Stahlindustrie am Beispiel Deutschland" von Grauberger (erschienen bei Schweitzer Online) untersucht diesen Aspekt genauer.

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