6.2.2025
Gewalt gegen Ärzte in Schleswig-Holstein nimmt zu
Gewalt gegen Ärzte in Schleswig-Holstein: Ein wachsendes Problem

Gewalt gegen Ärzte in Schleswig-Holstein: Ein wachsendes Problem

Die Gewalt gegen medizinisches Personal in Schleswig-Holstein ist ein zunehmendes Problem, wie eine aktuelle Umfrage der Ärztekammer Schleswig-Holstein zeigt. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtet, gaben 46 Prozent der befragten Ärzte an, dass die Gewalt in den letzten drei Jahren zugenommen habe. Nur ein Prozent der Befragten bemerkte einen Rückgang. Fast die Hälfte der befragten Mediziner (49 Prozent) gab an, bereits selbst Opfer von Gewalt geworden zu sein.

Die Gewalt äußert sich in verschiedenen Formen. Wie die Zeit weiter ausführt, waren 55 Prozent der Vorfälle verbaler Natur, wie Drohungen und Beleidigungen. Körperliche Angriffe machten 32 Prozent der Fälle aus. In einem Drittel der Fälle wurde die Polizei eingeschaltet. Die Folgen dieser Übergriffe sind erheblich. 15 Prozent der betroffenen Ärzte litten unter psychischen Folgen wie Schlafstörungen oder Panikattacken. Fünf Prozent benötigten sogar eine Therapie. Zehn Prozent erlitten körperliche Verletzungen. Doreen Richardt, Vizepräsidentin der Ärztekammer Schleswig-Holstein, betonte gegenüber der dpa, dass die Gewalttaten das Arzt-Patienten-Verhältnis nachhaltig verändern. 38 Prozent der Befragten gaben an, nach einem Vorfall distanzierter und weniger empathisch mit Patienten umzugehen.

Auch die Kieler Nachrichten berichteten bereits Ende 2024 über zunehmende Gewalt gegen Klinikpersonal in Schleswig-Holstein. Als Ursachen werden unter anderem Frust über Wartezeiten und mangelnder Respekt genannt. Im UKSH Kiel wurden daraufhin Maßnahmen wie verstärkter Einsatz von Sicherheitskräften und ein „Kreißsaalknigge“ eingeführt.

Die Lübecker Nachrichten berichteten ebenfalls im Februar 2024 von einer Zunahme der Gewalt in Krankenhäusern gegen Ärzte und Pfleger, insbesondere in Notaufnahmen.

Wie vom NDR berichtet, bestätigte auch die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen die Wahrnehmung eines unfreundlicheren Verhaltens gegenüber medizinischem Personal, obwohl keine konkreten Zahlen vorliegen. In der Umfrage der Ärztekammer Schleswig-Holstein wurden als Hauptgründe für die zunehmende Gewaltbereitschaft die steigende Anspruchshaltung von Patienten, Unzufriedenheit mit der Gesundheitspolitik und kulturelle Missverständnisse genannt. Häufig eskaliert die Situation laut der Umfrage bei der Forderung nach schnellen Terminen, bestimmten Rezepten oder Untersuchungen.

Die Ärztekammer Schleswig-Holstein fordert nun eine gesamtgesellschaftliche Debatte über den Umgang mit medizinischem Personal und eine konsequente Ahndung von Gewalt. Doreen Richardt betonte die Notwendigkeit von mehr Personal für eine bessere Patientenversorgung, strengere Gesetze und eine schnellere Bearbeitung von Beschwerden. Die Ärztekammer plant eine Aufklärungskampagne für Patienten und Schulungen zur Gewaltprävention für medizinisches Personal.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/06/gewalt-gegen-aerzte-kammer-fordert-konsequenzen

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article255356562/Gewalt-gegen-Aerzte-Kammer-fordert-Konsequenzen.html

https://www.kn-online.de/schleswig-holstein/gewalt-gegen-klinikpersonal-in-sh-mehr-security-und-ein-kreisssaalknigge-6MI46VF6ANHSDPOHPS5XNBJ2YU.html

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Mehr-Gewalt-in-Arztpraxen-in-Norddeutschland,arztpraxen136.html

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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