Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins erneut gesenkt, diesmal um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Wie die FAZ berichtet, erfolgte die Entscheidung nach dem Wahlsieg von Donald Trump, jedoch betonte Fed-Chef Jerome Powell, dass das Wahlergebnis keinen kurzfristigen Einfluss auf die Geldpolitik habe. Diese Senkung ist die zweite seit Beginn der Coronapandemie und fällt geringer aus als die vorherige im September. Laut tagesschau.de war der Zinsschritt allgemein erwartet und dient dazu, zusätzliche Unsicherheit in den Märkten zu vermeiden.
Die Fed begründet die Zinssenkung mit der abflauenden Inflation, die im September bei 2,4 Prozent lag, wie die FAZ berichtet. Das Inflationsziel der Fed liegt bei zwei Prozent. Trotz der positiven Entwicklung am Inflationsmarkt betonte Powell, dass die Geldpolitik weiterhin restriktiv bleibe. Er verwies auf die gute Wirtschaftslage und einen leicht erhöhten Inflationswert, der aber „nicht schrecklich“ sei, wie tagesschau.de berichtet.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wirft Fragen zur zukünftigen Zinspolitik auf. Trump hatte Powell in seiner ersten Amtszeit heftig kritisiert und Zinssenkungen gefordert. Wie Business Insider berichtet, gibt es Befürchtungen, dass Trump versuchen könnte, sich in die geldpolitischen Entscheidungen der Fed einzumischen. Seine Wirtschaftspläne, die unter anderem hohe Zölle vorsehen, könnten die Inflation anheizen und die Fed zu einer Reaktion zwingen.
Powell bekräftigte seine Unabhängigkeit von der Politik und erklärte, dass er nicht zurücktreten werde, sollte Trump ihn dazu auffordern. Wie die FAZ berichtet, sagte Powell auf die Frage nach einem möglichen Rücktritt schmallippig: „Nein.“ Er fügte hinzu, dass eine Entlassung rechtlich nicht zulässig sei. Der Standard berichtet, dass Trump Powell zwar für seine erste Amtszeit nominiert, ihn später aber wegen Zinserhöhungen kritisiert hatte. Powells aktuelle Amtszeit endet 2026, und Trump hat bereits angekündigt, ihn nicht erneut zu nominieren.
Die Unabhängigkeit der Fed ist ein zentraler Bestandteil der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik. Wie Business Insider erläutert, müssen Entscheidungen der Fed oft kurzfristige Schmerzen verursachen, um langfristig optimale Zinsen zu erreichen. Die Geschichte zeigt, dass politische Einflussnahme auf Notenbanken zu verheerenden Folgen wie Hyperinflation führen kann.
Trumps Wirtschaftspolitik, insbesondere seine Pläne für hohe Zölle, könnte die Inflation anheizen. Wie die NZZ berichtet, will die Fed jedoch eine erneute Eskalation der Inflation unbedingt vermeiden. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Konflikt zwischen der Fed und der Trump-Administration entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die US-Wirtschaft und die globalen Finanzmärkte haben wird. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die Fed im September bereits weitere Zinssenkungen signalisiert hatte und für das kommende Jahr im Mittel von einem Leitzins von 3,4 Prozent ausgeht.
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