26.11.2024
Fernwärmeanteil in Sachsen-Anhalt: Hohe Anschlussquote, unzureichende Nachhaltigkeit

Fernwärmeanschluss in Sachsen-Anhalt: Überdurchschnittlich, aber nicht umweltfreundlich

Sachsen-Anhalt liegt mit einer Fernwärme-Anschlussquote von rund 28 Prozent der Haushalte über dem Bundesdurchschnitt. Wie die Zeit berichtet, belegt das Bundesland damit den sechsten Platz im bundesweiten Vergleich. Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern mit 38,1 Prozent, während Rheinland-Pfalz mit lediglich 5,3 Prozent das Schlusslicht bildet. Diese Zahlen stammen aus einem aktuellen Ranking des WWF.

Trotz der hohen Anschlussquote gibt es Kritik von Seiten des WWF. Die Umweltschutzorganisation bemängelt, dass der Anteil umweltschonender Energiequellen bei der Fernwärmeerzeugung in Sachsen-Anhalt, wie auch bundesweit, noch immer zu gering ist. Derzeit wird die Fernwärme in Sachsen-Anhalt hauptsächlich aus Erdgas und Biomasse gewonnen. Dies führt dazu, dass Sachsen-Anhalt auch bei den Treibhausgasemissionen im Vergleich zu anderen Bundesländern eher schlecht abschneidet.

Der WWF kritisiert, dass nachhaltige Energiequellen wie Erdwärme, Großwärmepumpen und Abwärme aus industriellen Prozessen bei der Fernwärmeerzeugung kaum eine Rolle spielen. Wie die Volksstimme berichtet, hofft der WWF, dass die kommunale Wärmeplanung dazu beitragen wird, den Anteil erneuerbarer Energien in Zukunft zu erhöhen.

Auch in anderen Bundesländern zeigt sich ein ähnliches Bild. So berichtet die Volksstimme, dass in Niedersachsen und Bremen die Anschlussquoten mit 9,3 bzw. 19,4 Prozent deutlich unter dem Wert von Sachsen-Anhalt liegen. Bremen steht zudem in der Kritik, das dreckigste Fernwärmenetz zu haben, da pro Kilowattstunde 474 Gramm CO2 ausgestoßen werden. Niedersachsen liegt mit 341 Gramm im Mittelfeld.

Die Morgenpost berichtet, dass die Bundesländer beim Fernwärmeausbau vor unterschiedlichen Herausforderungen stehen, aber alle mit dem Problem der fossilen Energieträger zu kämpfen haben. Viviane Raddatz, Klimaexpertin beim WWF, betont die Wichtigkeit einer guten Kommunikation bei der Umstellung auf erneuerbare Energien, um die durch die Heizungsgesetz-Debatte entstandene Verunsicherung abzubauen (Volksstimme).

Thüringen, mit einer Anschlussquote von 25 Prozent (Volksstimme), zeigt, dass eine Fernwärmeversorgung auch ohne Kohle möglich ist. Dort kommen Erdgas, Klärgas, Deponiegas und Biomasse zum Einsatz. Trotzdem bemängelt auch hier der WWF den geringen Anteil wirklich umweltfreundlicher Energiequellen.

Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet über einen Brand in einem Mehrfamilienhaus in Langenhagen bei Hannover, ausgelöst durch die Explosion eines Nachtspeichergeräts. Dieser Vorfall unterstreicht die Bedeutung einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung.

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