13.2.2025
„Frei Day“ in Niedersachsen: Projektlernen für mehr Zukunftskompetenz
„Frei Day“ an Niedersächsischen Schulen: Projektbasiertes Lernen für die Zukunft

„Frei Day“ an Niedersächsischen Schulen: Projektbasiertes Lernen für die Zukunft

Der „Frei Day“, ein innovatives Lernformat, gewinnt an Niedersächsischen Schulen zunehmend an Bedeutung. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtet, plant Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) die Ausweitung des „Frei Day“ an den Schulen des Landes. Die Ministerin betonte die positiven Erfahrungen mit dem Projekt und erklärte: „Wir wollen weitere Schulen dazu ermutigen, den ‚Frei Day‘ einzuführen.“

Beim „Frei Day“ widmen sich Schüler, meist jahrgangsübergreifend, selbstgewählten Zukunftsfragen, die sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN orientieren. Wie das Bildungsportal Niedersachsen erläutert, bearbeiten die Schüler in Projektgruppen gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen unserer Zeit. Dabei entwickeln sie Lösungen, setzen Projekte um und erfahren sich als selbstwirksam und handlungsfähig. Die Kultusministerin Hamburg unterstrich, dass den Schülern durch das Format selbstständiges Lernen und Eigenverantwortung vermittelt werde. Wie die Zeit berichtet, besuchte sie bereits Schulen mit diesem Projekt und zeigte sich beeindruckt, „wie Kinder hier zu selbstständigem Lernen und zu Eigenverantwortung erzogen werden“.

Ursprünglich war der „Frei Day“ mit vier Wochenstunden während der Kernunterrichtszeit konzipiert. Wie die Zeit und die FAZ berichten, sind jedoch flexible Modelle möglich, beispielsweise an ein bis zwei Tagen pro Woche oder gebündelt an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen. Die Anzahl der Schulen in Niedersachsen, die den „Frei Day“ bereits implementiert haben, ist laut Zeit derzeit nicht vom Kultusministerium bekannt.

Die Otfried-Preußler-Schule in Hannover, ausgezeichnet mit dem Deutschen Schulpreis 2020, zählt zu den Vorreiterschulen. Wie der Stern berichtet, begleitet Lehrerin Hanneke Tute den „Frei Day“ dort seit fünf Jahren. Sie erklärte: „Die Schüler entwickeln gemeinsam mit anderen Kindern konkrete Lösungen, recherchieren, planen, tüfteln und setzen im Idealfall ihr Projekt auch direkt in der Schule oder in der Nachbarschaft um.“ Ein Beispielprojekt führte zur Entstehung eines Schulgartens auf der zuvor ungenutzten Grünfläche vor der Schule. Die Rolle der Erwachsenen beschränkt sich dabei auf die Unterstützung der Schüler.

Auch aus der Opposition kommt grundsätzlich Zuspruch. Der Stern zitiert den CDU-Landtagsabgeordneten Christian Fühner, der die Idee gut findet, aber eine hochwertige Umsetzung fordert: „Das Projekt darf kein Selbstzweck sein, sondern muss einen Mehrwert bieten.“

Wie der NDR berichtet, lernen die Schüler im „Frei Day“ Kompetenzen, die im klassischen Fachunterricht oft zu kurz kommen: Flexibilität, Umgang mit Fehlern, Finden neuer Wege und konstruktive Teamarbeit. Ein Schüler der IGS Lehrte, die den „Frei Day“ eingeführt hat, beschrieb die Erfahrung: „Wir haben gelernt durchzuhalten, dass wir weitermachen und nicht aufgeben.“ Lehrerin Maike Graen von der IGS Lehrte betonte gegenüber dem NDR das Ziel, die Kinder „stark für die Zukunft“ zu machen. Die Schüler lernen, selbstständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen.

Tute, die Lehrerin der Otfried-Preußler-Schule, berichtete laut Stern von positiven Rückmeldungen weiterführender Schulen. Kinder, die am „Frei Day“ teilgenommen haben, würden sich mehr zutrauen. Sie schreiben Briefe an den Bürgermeister, führen Interviews oder drehen Filme. Tute ist überzeugt: „Die trauen sich das zu, die sind handlungsfähig, die trauen sich auch zu, Zukunftsfragen zu begegnen.“

Für die Umsetzung des „Frei Day“ wird mehr Personal benötigt, wie die Kultusministerin Hamburg betonte. Das Bildungsportal Niedersachsen weist darauf hin, dass bei der Einbindung des „Frei Day“ in den regulären Unterricht verschiedene Aspekte zu beachten sind, darunter die Zustimmung der schulischen Gremien, die Kompetenzentwicklung in den beteiligten Fächern und die Dokumentation von Prozess und Ergebnis.

Verwendete Quellen:

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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