10.2.2025
Hamas verschiebt Geiselfreilassung – Waffenruhe im Gazastreifen gefährdet
Hamas verschiebt Geiselfreilassung: Waffenruhe im Gazastreifen gefährdet

Hamas verschiebt Geiselfreilassung: Waffenruhe im Gazastreifen gefährdet

Die seit dem 19. Januar geltende Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen ist erneut ins Wanken geraten. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der DPA berichtet, hat die Hamas die für Samstag geplante Freilassung weiterer israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit verschoben. Hamas-Sprecher Abu Obeida begründete diesen Schritt mit angeblichen Verstößen Israels gegen die Waffenruhevereinbarung. Israel halte sich nicht an die Vereinbarung, so Obeida. Israels Verteidigungsminister Israel Katz versetzte daraufhin die im Gazastreifen stationierten Truppen in höchste Alarmbereitschaft. Ursprünglich sollten am Samstag drei weitere Geiseln freigelassen werden. Dies sei jedoch erst möglich, wenn sich Israel wieder an die Vereinbarungen halte, so Obeida laut der Zeit. Die Hamas bekräftigte aber grundsätzlich ihr Festhalten an der Waffenruhe und dem Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge. Die Hamas wirft Israel vor, die Rückkehr von Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen verzögert, an verschiedenen Stellen des Küstenstreifens das Feuer eröffnet und die Einfuhr von Hilfsgütern behindert zu haben. Israelische Soldaten hatten auch während der Waffenruhe wiederholt auf Palästinenser geschossen, wobei es Tote und Verletzte gab. Die Armee begründete dies damit, dass sich Verdächtige israelischen Stellungen genähert und nicht auf Warnschüsse reagiert hätten. Israel weist die Vorwürfe der Hamas zurück und erhebt seinerseits Vorwürfe gegen die Islamisten. Insbesondere die Behauptung, Israel blockiere Hilfslieferungen für die Bewohner des Gazastreifens, wies der israelische Regierungssprecher David Mencer zurück. Verteidigungsminister Katz bezeichnete die Ankündigung der Hamas als gravierenden Verstoß gegen das Abkommen. Wie die Zeit berichtet, habe Katz die Armee angewiesen, sich auf jedes mögliche Szenario vorzubereiten und die Ortschaften am Rande des Gazastreifens zu schützen. Seit Beginn der Waffenruhe am 19. Januar hat die Hamas bisher 16 von insgesamt 33 israelischen Geiseln freigelassen. Zusätzlich wurden fünf thailändische Geiseln freigelassen, dies jedoch nicht als Teil der Vereinbarung mit Israel. Im Gegenzug entließ Israel 583 von 1904 inhaftierten Palästinensern. Wie die New York Times berichtet, wurden am 1. Februar drei weitere israelische Geiseln im Austausch für 183 palästinensische Gefangene freigelassen. Das israelische Forum der Angehörigen bat die Vermittlerländer – vor allem die USA, Katar und Ägypten – um Unterstützung bei der Umsetzung des Abkommens. Man stehe an der Seite der israelischen Regierung und setze sich für die sichere Rückkehr aller Geiseln ein, so die Organisation. Von den noch 76 Verschleppten seien 35 nicht mehr am Leben, so die israelische Seite. Die Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe, in der alle lebenden Geiseln freigelassen und die israelische Armee ihren Abzug aus dem Gazastreifen abschließen soll, hätten bereits beginnen sollen. Die Hamas wirft Israel vor, den Beginn zu verzögern. Innerhalb der israelischen Regierung gibt es Stimmen, die eine Fortsetzung des Krieges fordern, wie der Guardian berichtet. So habe der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich eine Fortsetzung des Krieges gefordert, während der frühere Polizeiminister Itamar Ben-Gvir einen „massiven Angriff“ auf den Gazastreifen forderte. Wie MEMRI berichtet, sieht die Hamas die Rückkehr der Bewohner in den Norden des Gazastreifens als einen Schritt in Richtung des „großen Traums der Rückkehr“ – der Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in ihre ehemaligen Wohnorte innerhalb Israels.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-02/10/scholz-verurteilt-trumps-gaza-vorstoss-als-skandal
  • https://www.nytimes.com/2025/02/01/world/middleeast/israel-hamas-hostages-gaza.html
  • https://www.theguardian.com/commentisfree/2025/jan/28/israel-far-right-planning-gaza-without-palestinians
  • https://www.memri.org/reports/hamas-return-residents-northern-gaza-strip-heralds-return-palestinian-refugees-their-homes
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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