Der Publizist und Moderator Michel Friedman ist nach der gemeinsamen Zustimmung von CDU/CSU und AfD zu einem Antrag zur Migrationspolitik aus der CDU ausgetreten. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA, berichtet, bestätigte Friedman seinen Austritt am Donnerstag. Als Grund nannte er das gemeinsame Votum von Union und AfD im Bundestag für eine verschärfte Migrationspolitik. Friedman wird laut Zeit, DPA, bei einer Demonstration gegen die gemeinsame Abstimmung von CDU und AfD als Redner auftreten.
Wie die FAZ berichtet, bezeichnete Friedman die Abstimmung als „katastrophale Zäsur für die Demokratie der Bundesrepublik“ und ein „unentschuldbaren Machtspiel“. Er warf CDU-Chef Friedrich Merz vor, aus wahltaktischen Gründen mit einem wichtigen Grundsatz gebrochen zu haben. „Die Notwendigkeit, dass die AfD im Parlament niemals eine entscheidende Rolle spielen darf, zu opfern, ist unverantwortlich“, wird Friedman von der FAZ zitiert.
Der Stern meldet, dass Friedman in den ARD-„Tagesthemen“ erklärte: „Die AfD ist nicht am Rande der Demokratie, sie ist außerhalb der Demokratie. Das weiß auch die CDU.“ Er sehe keine Zukunft mehr für sich in der CDU. Wie ZDFheute berichtet, kritisierte Friedman die Naivität derer in der CDU, die erklären wollten, die AfD-Stimmen nicht gewollt zu haben. Er befürchtet Auswirkungen auf die Politik in Städten und Gemeinden.
Friedman war 1983 in die CDU eingetreten und gehörte zwischen 1994 und 1996 dem Bundesvorstand an. Nach dem Spendenskandal der hessischen CDU wechselte er im Jahr 2000 aus Protest in den saarländischen Landesverband, so die FAZ.
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