19.10.2024
Baerbocks dringender Friedensappell an Lawrow beim G20-Treffen in Rio
Im Rahmen des G20-Außenministertreffens in Rio de Janeiro wandte sich die deutsche Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mit einem eindringlichen Appell an den russischen Außenminister Sergej Lawrow. Sie forderte ein Ende des Krieges in der Ukraine und betonte die Dringlichkeit der Situation sowohl für die betroffenen Menschen als auch für die internationale Stabilität. Baerbock appellierte an das Gewissen von Lawrow mit den Worten: „Wenn Ihnen Menschenleben am Herzen liegen, wenn Ihnen Ihr eigenes Volk am Herzen liegt, russische Kinder und Jugendliche, müssen Sie diesen Krieg jetzt beenden.“ Sie machte deutlich, dass ein sofortiges Ende des Krieges den Weg zum Frieden und zur Gerechtigkeit eröffnen würde. Die Ministerin hob hervor, dass die Aggression Russlands weit mehr als einen regionalen Konflikt darstelle und alle Staaten dazu auffordere, die grundlegenden Prinzipien wie die Charta der Vereinten Nationen, das Völkerrecht und die Menschenrechte entschlossen zu verteidigen. Das Treffen der G20 in Brasilien, zu dem die führenden und aufstrebenden Wirtschaftsmächte gehören, bot die Bühne für diesen direkten Austausch zwischen Baerbock und Lawrow. Die deutsche Außenministerin nutzte die Gelegenheit, um auf die Bedeutung einer reformierten internationalen Institutionenlandschaft hinzuweisen, die den gegenwärtigen Herausforderungen gewachsen ist. Der brasilianische Außenminister Vieira hatte zuvor eine "inakzeptable Lähmung" des UN-Sicherheitsrates kritisiert und damit auf die Vetos der USA und Russlands gegen Resolutionen zum Gaza-Konflikt sowie zum russischen Krieg gegen die Ukraine angespielt. In ihrem Appell betonte Baerbock zudem die Notwendigkeit, Kriege und Krisen gemeinsam und entschlossen anzugehen, um eine gerechte Welt zu schaffen. Sie äußerte Respekt für die unterschiedlichen Perspektiven zum Krieg in der Ukraine, machte jedoch klar, dass die russische Aggression eine Herausforderung für alle darstellt und die Verteidigung der internationalen Prinzipien erforderlich macht. Neben der Ukraine-Krise wurde beim G20-Treffen auch über andere globale Herausforderungen wie Klimaschutz, Hunger, Armut sowie Ungleichheit diskutiert. Baerbock brachte auch das Thema Nahostkonflikt zur Sprache und forderte eine humanitäre Pause, um auf einen nachhaltigen Waffenstillstand hinzuarbeiten, der es Palästinensern und Israelis ermöglicht, friedlich und in Sicherheit Seite an Seite zu leben. Die G20-Gruppe, die rund 80 Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft und 60 Prozent der Weltbevölkerung repräsentiert, steht somit vor der Aufgabe, nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische und soziale Weichen für die Zukunft zu stellen. Das Treffen in Brasilien unterstreicht die Rolle der G20 als Forum für den internationalen Dialog und die Suche nach gemeinsamen Lösungen für die drängendsten Probleme unserer Zeit.
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