19.11.2024
G20 in Rio: Globale Allianz gegen Hunger und Armut beschlossen

Die G20 einigen sich auf ein Programm zur Bekämpfung von Armut

Auf dem G20-Gipfel in Rio de Janeiro haben die Staats- und Regierungschefs der größten Industrie- und Schwellenländer ein Programm zur Bekämpfung der globalen Armut beschlossen. Wie die ZEIT online berichtet, einigten sich die Teilnehmer bereits am ersten Gipfeltag auf eine entsprechende Abschlusserklärung. Diese beinhaltet neben Maßnahmen zur Armutsbekämpfung auch Vereinbarungen zur Besteuerung von Superreichen und zur Begrenzung der Erderwärmung. Wie BR24 meldet, enthält das Dokument außerdem einen Aufruf zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen und im Libanon.

Die „Globale Allianz gegen Hunger und Armut“, wie die Initiative genannt wird, zielt darauf ab, Ressourcen und Wissen zur Umsetzung von Strategien gegen Hunger und Armut zu bündeln. Wie die FAZ berichtet, hat Brasilien unter Präsident Lula da Silva die Initiative vorangetrieben. Lula betonte, dass die Hungerbekämpfung eine politische Entscheidung sei und verwies auf die Erfolge Brasiliens bei der Armutsbekämpfung während seiner ersten Amtszeit. Laut FAZ haben sich bereits 80 Länder der Allianz angeschlossen, darunter auch Deutschland. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete den Beschluss als wichtiges Zeichen und betonte die Notwendigkeit, die globale Armut zu bekämpfen.

Die Allianz konzentriert sich insbesondere auf Frauen und Kinder und plant, bis 2030 eine halbe Milliarde Menschen in armen Ländern mit Bargeldtransfers und Sozialschutzsystemen zu erreichen. Wie die FAZ weiter ausführt, haben sich neun Finanzinstitute, darunter die Weltbank und die BRICS-Bank, der Allianz angeschlossen. Die Interamerikanische Entwicklungsbank hat bereits 25 Milliarden Dollar für die Initiative zugesagt. Trotz der positiven Signale gab es anfänglich auch Skepsis gegenüber der neuen Allianz. Einige G20-Mitglieder verwiesen auf bereits bestehende Programme mit ähnlichen Zielen, so die FAZ. Auch frühere Initiativen zur Hungerbekämpfung, darunter ein Programm der G8-Staaten im Jahr 2012 und eine Initiative Lulas aus dem Jahr 2004, verliefen im Sande.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, warb Präsident Lula da Silva als Gastgeber des Gipfels für die Allianz gegen Hunger und Armut. Das Handelsblatt ergänzt, dass die G20-Staaten sich außerdem für eine wirksame Besteuerung von Superreichen einsetzen wollen. Laut SWR Aktuell sollen Mechanismen zur Bekämpfung von Steuervermeidung entwickelt werden. In der Abschlusserklärung heißt es, dass es weder an Wissen noch an Ressourcen, sondern an politischem Willen fehle, um den Menschen Zugang zu Nahrungsmitteln zu verschaffen.

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