28.11.2024
Gauland Überraschungskandidatur in Sachsen AfD Landesliste aufgestellt

Sächsische AfD nominiert Kandidaten für Bundestagswahl

Am vergangenen Wochenende hat die AfD Sachsen auf einem Parteitag ihre Landesliste für die bevorstehende Bundestagswahl aufgestellt. Wie die "Zeit" am 28. November 2024 berichtete, kandidiert neben dem Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla überraschend auch der Mitgründer und Ehrenvorsitzende Alexander Gauland. Ein Sprecher der AfD Sachsen bestätigte dies. Gaulands Kandidatur widerspricht seinen früheren Ankündigungen, sich aus der Politik zurückzuziehen.

Gauland, der bei den letzten beiden Bundestagswahlen als Spitzenkandidat der AfD in Brandenburg antrat, wird dort vom Landesparteichef René Springer ersetzt. Gauland begründete seine Kandidatur in Sachsen mit einem Angebot aus seiner Heimatstadt Chemnitz. Tino Chrupalla, der bereits als Direktkandidat für den Wahlkreis Görlitz gewählt wurde, strebt den ersten Platz auf der Landesliste an. Laut "Zeit" will er Sachsen zum Spitzenreiter machen.

Als weiterer möglicher Kandidat wird der Europaabgeordnete Maximilian Krah gehandelt. Medienberichten zufolge zeigte er sich zuletzt vermehrt bei Veranstaltungen im Wahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II. Gegenüber der «Welt am Sonntag» und der «taz» betonte Krah jedoch, dass eine Kandidatur seinerseits noch nicht endgültig feststehe. Krah war im Vorfeld der Europawahl im Juni aufgrund öffentlicher Auftritte und mutmaßlicher Verbindungen nach Russland und China in die Kritik geraten. Auch Ermittlungen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter Krahs wegen des Verdachts der Spionage für China wurden thematisiert.

Ob Kandidaten der sächsischen Landesliste tatsächlich in den Bundestag einziehen, ist offen. Derzeit sind alle zehn sächsischen AfD-Mandate durch Direktkandidaten besetzt. Listenkandidaten kommen nur zum Zuge, wenn einer Partei aufgrund ihres Zweitstimmenergebnisses mehr Sitze zustehen als errungene Direktmandate. Die Bundestagswahl findet voraussichtlich am 23. Februar statt. Bei der letzten Wahl lag die AfD in Sachsen mit 24,6 Prozent der Zweitstimmen deutlich vor der CDU (17,2 Prozent).

Auch in Brandenburg wählt die AfD ihre Kandidaten für die Bundestagswahl. Wie der Tagesspiegel am 23. November 2024 berichtete, führt René Springer die Landesliste an. Alexander Gauland kandidiert entgegen vorheriger Aussagen doch wieder, allerdings in Sachsen und nicht in Brandenburg. Der ehemalige Landtagsvizepräsident Andreas Galau plant ebenfalls den Wechsel in den Bundestag.

Der NDR berichtete am 25. November 2024 über den AfD-Parteitag in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern), auf dem die Kandidaten für die Bundestagswahl bestimmt wurden. Dort wurden völkisch-nationale Töne laut, die an die Rhetorik der NPD erinnerten. Der Artikel analysiert die Sprache und das Vorgehen der Landes-AfD und stellt Verbindungen zur rechtsextremen Szene her.

In Rheinland-Pfalz führt Sebastian Münzenmaier die AfD-Landesliste für die Bundestagswahl an, wie die Süddeutsche Zeitung am 23. November 2024 meldete. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag wurde auf dem Landesparteitag in Bingen mit großer Mehrheit gewählt. Auf Platz zwei der Landesliste folgt die Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst.

Der rbb meldete am 24. November 2024, dass René Springer auf dem AfD-Landesparteitag in Prenzlau zum Spitzenkandidaten der Brandenburger AfD für die kommende Bundestagswahl gewählt wurde. Er löst damit Alexander Gauland ab. Auf den weiteren Plätzen folgen Hannes Gnauck, Norbert Kleinwächter und Götz Frömming.

Auch die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) berichtete am 23. November 2024 über den Parteitag der AfD in Prenzlau. Die Partei hofft auf deutlich mehr Sitze im neuen Bundestag. Der Artikel erwähnt ebenfalls die Kandidatur von Alexander Gauland in Sachsen.

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