18.10.2024
Gemischte Reaktionen im Gazastreifen nach Tod von Hamas-Führer Sinwar

Der Tod von Jahia al-Sinwar, dem Führer der palästinensischen Hamas-Bewegung, hat im Gazastreifen gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während einige Menschen erleichtert auf die Nachricht reagierten, äußerten andere Skepsis und Trauer. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die Menschen im Gazastreifen zwar Israel für die vielen Toten verantwortlich machen, aber auch die Hamas in die Kritik nehmen.

Ein Mann namens Anwar, der von der SZ interviewt wurde, berichtet, er habe die Nachricht von Sinwars Tod auf einer Hochzeit erfahren. Die Reaktionen der Gäste seien gespalten gewesen: "Manche haben gelacht vor Freude, manche haben gesagt, dass das nur ein Trick der Israelis ist." Anwar selbst glaubt an den Tod des Hamas-Führers und zeigt sich wenig betroffen: "Ich weine ihm nicht nach. Er hat unsere Zukunft in eine Hölle verwandelt. Er und die Israelis."

Der Kommentar von Tomas Avenarius in der Süddeutschen Zeitung zeichnet ein düsteres Bild der Situation. Er bezweifelt, dass Sinwars Tod ein baldiges Ende des Konflikts bedeutet. Sinwar habe zwar geglaubt, seinem Volk mit dem Befehl zum Angriff auf Israel zu dienen, doch sein Vermächtnis seien Tausende Tote, Zerstörung und eine ungewisse Zukunft für die Palästinenser. Israel hingegen empfinde Genugtuung über die Tötung des Mannes, der für das Massaker an fast 1200 Menschen verantwortlich sei.

Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt. Der Tod von Jahia al-Sinwar hat die Karten neu gemischt, doch ob dies zu einer Entschärfung des Konflikts führen wird, ist fraglich. Die Menschen im Gazastreifen sind zwischen den Fronten gefangen und sehnen sich nach Frieden.

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