Die SpVgg Greuther Fürth trennt sich nach Derby-Debakel von Trainer Alexander Zorniger und Manager Rachid Azzouzi

Das 0:4 im Frankenderby gegen den 1. FC Nürnberg war offenbar ein Tiefschlag, von dem sich die Spielvereinigung Greuther Fürth nicht so schnell erholen sollte. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, zog der Verein die Reißleine und trennte sich sowohl von Trainer Alexander Zorniger als auch von Geschäftsführer Rachid Azzouzi.

Die Entscheidung kam für viele überraschend, hatte Fürth doch die Saison vielversprechend begonnen. Nach vier Spieltagen standen acht Punkte auf der Habenseite. Doch dann folgte die Talfahrt: Fünf Spiele in Folge blieb die Spielvereinigung sieglos und rutschte in der Tabelle auf Platz zwölf ab.

Besonders bitter: Das letzte Spiel vor der Trennung verloren die Fürther im Derby gegen den Erzrivalen 1. FC Nürnberg mit 0:4. Für die Vereinsführung offenbar der Tiefpunkt einer sportlichen Entwicklung, die nicht den Erwartungen entsprach.

Interimscoach Leo Haas soll die Wende schaffen

Bis zur Winterpause übernimmt nun U23-Trainer Leo Haas das Traineramt bei den Profis. Haas kennt den Verein bestens, spielte selbst jahrelang für die Spielvereinigung. Ob er auch über die Winterpause hinaus Trainer bleibt, ist noch offen.

Auch auf der Position des Geschäftsführers gibt es eine Übergangslösung. Bis zum Winter übernimmt Stephan Fürstner, Sportlicher Leiter der Kleeblatt-Akademie, die Aufgaben von Rachid Azzouzi.

Azzouzi: „Muss das erstmal verarbeiten“

Besonders die Trennung von Azzouzi wiegt schwer. Der 53-Jährige war seit 2017 Geschäftsführer Sport in Fürth und hatte großen Anteil am sportlichen Aufschwung der letzten Jahre. Zuvor war er bereits von 2005 bis 2012 in verschiedenen Positionen für die Spielvereinigung tätig.

Azzouzi zeigte sich betroffen von der Entscheidung: „Es war mir eine riesengroße Ehre, an der Entwicklung des Vereins maßgeblich beteiligt zu sein, für mich war es immer mehr als nur ein Arbeitgeber. Deshalb wird sicherlich jeder verstehen, dass ich das erstmal verarbeiten muss“, wird er von der FAZ zitiert.

„Kompletter sportlicher Neuanfang“

Auch wenn die Trennung von Azzouzi schwergefallen sei, sei sie alternativlos gewesen, erklärte Aufsichtsratschef Peter Köhr. Der Verein sei überzeugt, dass es einen kompletten sportlichen Neuanfang brauche.

Wie dieser Neuanfang aussehen soll, ist noch offen. Klar ist aber: Die SpVgg Greuther Fürth steht vor richtungsweisenden Wochen.