Mecklenburg-Vorpommern erlebt eine im Vergleich zum Vorjahr deutlich mildere Grippesaison. Weniger Menschen leiden unter schweren Grippeverläufen, obwohl typische Symptome wie Schnupfen, Fieber und Heiserkeit weiterhin vorkommen. Die "Zeit" berichtete bereits am 27.12.2024 über diesen Rückgang schwerer Grippefälle in MV.
Die aktuellen Grippe-Web-Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) bestätigen diesen Trend. Laut dem Wochenbericht des RKI für die Kalenderwoche 36/2024 blieb die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen (ARE) insgesamt stabil, während die Inzidenz grippeähnlicher Erkrankungen (ILI) sogar leicht zurückging. Die Gesamt-ARE-Inzidenz liegt derzeit etwas unter dem hohen Wert des Vorjahres, die Gesamt-ILI-Inzidenz hingegen noch darüber.
Das RKI weist darauf hin, dass die geschätzten Inzidenzen für die Bevölkerung auf den Selbstauskünften der GrippeWeb-Teilnehmer basieren. In der 36. Kalenderwoche haben über 7.600 Personen Daten gemeldet. Die Daten des RKI zeigen außerdem, dass die ARE-Aktivität in der Bevölkerung hauptsächlich durch SARS-CoV-2 und Rhino-/Enteroviren verursacht wird. Weitere Atemwegserreger zirkulieren ebenfalls, jedoch in geringerer Anzahl.
Die geschätzte COVID-19-Inzidenz, basierend auf den Angaben der GrippeWeb-Teilnehmer, ist in den letzten Wochen gestiegen. Die anhand der Meldedaten berechnete COVID-19-Inzidenz lag jedoch deutlich niedriger.
Der Verlauf der ARE-Aktivität im bisherigen Jahresverlauf zeigt, dass der Höhepunkt während der SARS-CoV-2- und RSV-Welle im Winter 2023/24 erreicht wurde. Die Grippewelle, die sich teilweise mit der RSV-Welle überschnitt, erreichte insgesamt niedrigere Höchstwerte. Nach dem Abklingen der Grippewelle sank die ARE-Inzidenz tendenziell, blieb aber aufgrund der wieder angestiegenen COVID-19-Inzidenz in den Sommermonaten deutlich über den Werten vor der Pandemie.
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