Mikaela Shiffrin hat am Samstag den historischen 100. Weltcup-Sieg verpasst. Die US-Amerikanerin stürzte im zweiten Lauf des Riesenslaloms in Killington und schied aus, nachdem sie nach dem ersten Durchgang noch in Führung gelegen hatte und als Favoritin für das Heimrennen galt. (Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)). Ob sie sich dabei verletzt hat, war zunächst nicht bekannt. Den Sieg sicherte sich die Schwedin Sara Hector, die nach dem ersten Lauf auf Platz zwei lag. Zrinka Ljutic aus Kroatien wurde Zweite, Camille Rast aus der Schweiz Dritte. Beste Deutsche war Emma Aicher auf Rang 19. Lena Dürr verpasste als 34. des ersten Durchgangs das Finale.
Am Sonntag hat Shiffrin im Slalom von Killington eine weitere Chance auf ihren 100. Weltcup-Sieg. Dieser wäre historisch, da noch kein Skirennläufer oder keine Skirennläuferin diese Marke erreicht hat. Der ehemalige deutsche Skistar Felix Neureuther schwärmte von Shiffrin und bezeichnete sie als "mit Abstand die Größte aller Zeiten". Er traue ihr alles zu und glaube nicht, dass es jemals wieder eine vergleichbare Athletin geben werde. (Antenne Münster).
Shiffrin hat in ihrer Karriere bereits viele Rekorde gebrochen. Sie übertraf die 86 Weltcup-Siege der schwedischen Skilegende Ingemar Stenmark und die 82 Siege ihrer Landsfrau Lindsey Vonn. Mit aktuell 99 Siegen steht sie nun kurz vor der magischen 100. Shiffrin hat laut Antenne Münster in über der Hälfte ihrer Weltcup-Rennen einen Podestplatz erreicht und mehr als ein Drittel aller Rennen gewonnen. In ihrer Spezialdisziplin Slalom ist ihre Bilanz noch beeindruckender: 62 Siege und 86 Podestplätze in 114 Rennen. (Antenne Münster).
Der Druck auf Shiffrin ist immens, insbesondere bei ihren Heimrennen in Killington. In der Vergangenheit hatte sie dort immer wieder mit ihrer Nervosität zu kämpfen. Lena Dürr erklärte im Bayerischen Rundfunk, dass Shiffrin gelernt habe, mit dem Druck umzugehen und in entscheidenden Momenten die Nerven zu behalten. Dürr bewundert Shiffrins Fähigkeit, trotz des großen öffentlichen Interesses fokussiert zu bleiben.
Shiffrins Karriere begann früh. Mit 17 Jahren feierte sie ihren ersten Weltcup-Sieg, kurz darauf folgte die erste von sieben WM-Goldmedaillen. Mit 18 Jahren wurde sie Olympiasiegerin in Sotschi. Felix Neureuther zeigte sich gegenüber der dpa fasziniert von Shiffrins Fähigkeit, sich immer wieder neu zu motivieren und weiterzuentwickeln. Sie hätte schon längst ihre Karriere beenden können, doch sie verbessert sich stetig. Nun steht sie vor dem nächsten Meilenstein: dem 100. Weltcup-Sieg.
Bereits beim Riesenslalom in Sölden hatte Shiffrin die Chance auf ihren 100. Sieg, verpasste diesen aber, nachdem sie ihre Halbzeitführung nicht verteidigen konnte und auf den fünften Platz zurückfiel. Der Sieg ging an Federica Brignone aus Italien. (chiemgau24.de).