October 1, 2024
Herausforderungen für den Weinbau durch extreme Wetterereignisse

Starkregen, der über drei volle Tage nicht aufgehört hat, brachte den Winzern Niederösterreichs vor zwei Wochen an einem einzigen Wochenende mehr als die Hälfte der jährlichen Niederschlagsmenge. Die Konsequenzen für Land und Leute konnte man den Medien hierzulande entnehmen. An jenem Wochenende hatte ich, aus dem Kamptal kommend, gerade eben noch mein Hotel im Spitzer Graben am westlichen Ende der Wachau erreicht. Und tat in der Nacht kein Auge zu. Um das Hotel, dessen einziger Gast ich war, rollten zwei sonst idyllische Bächlein als braune Wildwasserkommandos ins Tal hinab. Meinen Leihwagen hatte ich vorsorglich höher geparkt. Zweimal gingen in der Nacht die Sirenen, und ich musste erst googeln, was die Signale bedeuteten: Keine Evakuierung!

Der Starkregen und die darauffolgenden Überschwemmungen haben in Österreichs Weinbaugebieten zu großen Schäden geführt. Wie die FAZ berichtet, waren besonders die Regionen Wachau, Kremstal und Kamptal betroffen. Die Wassermassen überschwemmten Keller und Lagerhallen, zerstörten wertvolle Weinfässer und -flaschen und machten ganze Ernten zunichte.

Die Lage ist für viele Winzer dramatisch. Die Schäden an Gebäuden und Infrastruktur sind immens, und der Verlust der Ernte bedeutet für viele Betriebe eine existenzbedrohende Situation. Die österreichische Regierung hat Soforthilfen für die betroffenen Gebiete zugesagt, doch es wird Jahre dauern, bis die Schäden behoben und die Verluste ausgeglichen sind.

Der Klimawandel macht sich auch im Weinbau immer stärker bemerkbar. Extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hagel und Dürreperioden nehmen zu und gefährden die Ernten. Die Winzer müssen sich auf die veränderten Bedingungen einstellen und neue Strategien entwickeln, um ihre Betriebe zu schützen.

Eine Möglichkeit ist der Anbau von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, die weniger anfällig für Krankheiten sind. Auch die Umstellung auf biologischen Weinbau kann dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit der Reben zu stärken.

Die Hochschule Geisenheim forscht seit Jahren an den Auswirkungen des Klimawandels auf den Weinbau. In einem weltweit einzigartigen Experiment simulieren die Wissenschaftler die CO2-Konzentration der Zukunft und untersuchen, wie sich dies auf das Wachstum und die Qualität der Trauben auswirkt.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Klimawandel den Weinbau vor große Herausforderungen stellt. Die Winzer müssen sich anpassen, um auch in Zukunft hochwertige Weine produzieren zu können.

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