Bad Gandersheim hat nach der gerichtlichen Annullierung der Bürgermeisterwahl von 2021 einen neuen Bürgermeister. Niklas Kielhorn (SPD) konnte sich mit vorläufig 53,84 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrentin Grit Arndt-Lauterbach (Grüne) durchsetzen, die 46,16 Prozent erreichte. Die Wahlbeteiligung lag laut NDR bei 55,49 Prozent.
Die Wiederholungswahl wurde notwendig, da sowohl das Verwaltungsgericht Göttingen als auch das Oberverwaltungsgericht Lüneburg die Wahl von 2021 für ungültig erklärt hatten. Wie die Zeit berichtete, hatte die damalige Amtsinhaberin Franziska Schwarz (SPD) gegen ihre Neutralitätspflicht im Wahlkampf verstoßen. Die von ihr in den Wochen vor der Wahl in allen 15 Ortschaften der Stadt durchgeführten "Gespräche über den Gartenzaun" wurden von den Gerichten als verdeckter Wahlkampf gewertet. Schwarz habe dabei "wahlkampfrelevante Themen" angesprochen und sei nicht erkennbar als Privatperson und Wahlkämpferin aufgetreten, so die vom Oberverwaltungsgericht bestätigte Begründung des Verwaltungsgerichts. Der Stern berichtete, dass für diese zeitlich nahe an der Wahl liegenden Termine kein dienstlicher Anlass bestanden habe.
Franziska Schwarz, die seit 2014 Bürgermeisterin von Bad Gandersheim war, trat bei der Neuwahl nicht mehr an. Gegenüber dem NDR Niedersachsen gab sie ihr Alter als einen der Gründe an. Sie werde im kommenden Jahr 68 Jahre alt. Die reguläre Kommunalwahl wäre 2026 gewesen. Die südniedersächsische Kurstadt Bad Gandersheim hat rund 11.000 Einwohner.
Gegen Schwarz laufen weiterhin Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Untreue im Zusammenhang mit der Insolvenz der Landesgartenschau in Bad Gandersheim.
Quellen: - Zeit Online - Süddeutsche Zeitung - Stern - NDR - Grafschafter Nachrichten - Tageblatt - Einbeck News - Leinetal24 - Goslarsche Zeitung