Ende 2023 erreichte der Gesamtschuldenstand der Kommunen in Schleswig-Holstein 10,1 Milliarden Euro. Das entspricht einer Zunahme von fünf Prozent seit Jahresbeginn, wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/27/kommunen-mit-rund-10-1-milliarden-euro-schulden) unter Berufung auf die dpa berichtet. Die Schulden der Kernhaushalte beliefen sich auf 4,2 Milliarden Euro, was einem Anteil von 42 Prozent an der Gesamtverschuldung entspricht.
Die "integrierten Schulden" umfassen die gesamten Verbindlichkeiten einer Kommune, einschließlich der Schulden der Kernhaushalte sowie der direkten und indirekten Beteiligungen. Laut Statistikamt Nord verzeichneten der Kreis Pinneberg und die kreisfreien Städte Lübeck und Kiel mit jeweils über 1,1 Milliarden Euro die höchsten integrierten Schulden. Neumünster wies mit 5.780 Euro pro Einwohner die höchste Pro-Kopf-Verschuldung auf (dpa).
Im Gegensatz dazu hatte der Kreis Stormarn mit 364 Millionen Euro die geringsten Gesamtschulden und auch die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung mit 1.470 Euro. Diese Zahlen beziehen sich auf die Gesamtverschuldung aller Gemeinden, Amtsverwaltungen und der Kreisverwaltung in Stormarn.
Das Statistikamt Nord veröffentlichte im August 2024 detailliertere Daten zur kommunalen Verschuldung in Schleswig-Holstein für das Jahr 2023. Die Schulden der Kernhaushalte im nicht-öffentlichen Bereich, vor allem bei Kreditinstituten, stiegen um 4,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Während die kreisangehörigen Gemeinden und Kreisverwaltungen höhere Schuldenstände aufwiesen, konnten die Amtsverwaltungen ihre Schulden leicht reduzieren. Auch die kreisfreien Städte verzeichneten insgesamt einen Rückgang ihrer Schulden, mit Ausnahme von Lübeck.
Im Januar 2024 berichtete der Schleswig-Holsteinische Landtag über die angespannte Haushaltslage des Landes. Mit rund 32 Milliarden Euro Schulden und einer Finanzierungslücke von 900 Millionen Euro im Haushaltsentwurf für 2024 plant die Landesregierung, diese Lücke durch Rücklagen, Einsparungen und einen Notkredit zu schließen. Trotz der schwierigen Finanzlage sollen weiterhin Investitionen in Bereiche wie Bildung, Sicherheit, Klimaschutz, Digitalisierung und Mobilität getätigt werden.
Bundesweit stiegen die integrierten kommunalen Schulden im Jahr 2023 um 3,0 Prozent, wie Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Die Pro-Kopf-Verschuldung in Schleswig-Holstein lag mit 4.133 Euro unter dem Bundesdurchschnitt. Die höchsten Pro-Kopf-Verschuldungen wurden im Saarland, Hessen und Nordrhein-Westfalen verzeichnet.