Angriff auf Krankenhaus in El Fasher, Sudan
Angriff auf Krankenhaus in El Fasher, Sudan
Bei einem Angriff auf das South Hospital in El Fasher, der Hauptstadt von Nord-Darfur im Sudan, wurde die letzte funktionierende größere medizinische Einrichtung der Stadt schwer beschädigt und musste ihren Betrieb einstellen. Wie Médecins Sans Frontières (MSF) berichtet, stürmten Kämpfer der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) das Krankenhaus, eröffneten das Feuer und plünderten die Einrichtung. Dabei wurde auch ein Krankenwagen gestohlen. Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich nur noch zehn Patienten und ein reduziertes medizinisches Team im Krankenhaus, da MSF und das sudanesische Gesundheitsministerium aufgrund der intensiven Kämpfe in der Umgebung bereits zuvor mit der Verlegung von Patienten begonnen hatten. Die meisten Patienten und das verbliebene medizinische Personal konnten dem Angriff entkommen. MSF konnte aufgrund des Chaos jedoch nicht überprüfen, ob es Tote oder Verletzte gab. Michel-Olivier Lacharité, der Leiter der Notfalleinsätze bei MSF, bezeichnete den Angriff als „ungeheuerlich“. Wie die BBC berichtet, betonte er, dass das Öffnen des Feuers in einem Krankenhaus eine Grenze überschreite.
Der Angriff auf das South Hospital ist ein weiterer schwerer Schlag für die Bevölkerung von El Fasher. Wie die FAZ berichtet, hatte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, bereits zuvor auf die prekäre Lage der Gesundheitsversorgung in der Region hingewiesen. Er forderte die Einstellung aller Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen im Sudan und die Gewährung uneingeschränkten Zugangs für humanitäre Hilfe. Laut FAZ war das Krankenhaus in El Fasher zum Zeitpunkt eines früheren Angriffs voll belegt und bot Dienstleistungen in den Bereichen Gynäkologie, Geburtshilfe, Innere Medizin, Chirurgie und Pädiatrie sowie ein Zentrum für Ernährungsstabilisierung.
Die Sicherheitslage in El Fasher ist weiterhin äußerst angespannt. Die RSF hat die Stadt seit Wochen belagert, und es gibt Befürchtungen, dass es zu einem größeren Angriff kommen könnte. Wie Middle East Eye berichtet, bewaffnen sich Zivilisten in der Stadt, um sich gegen eine Offensive der RSF zu verteidigen. Adam Rojal, ein Sprecher für Vertriebene aus Darfur, bezeichnete die Situation gegenüber Middle East Eye als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Der anhaltende Konflikt im Sudan hat verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Wie The Guardian berichtet, sind Zehntausende Menschen ums Leben gekommen und Millionen aus ihren Häusern vertrieben worden. Beide Konfliktparteien werden für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht, darunter gezielte Angriffe auf Zivilisten, wahllose Bombardierungen von Wohngebieten und die Blockade humanitärer Hilfe.
Quellen:
* https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/angaben-der-who-mindestens-70-tote-nach-angriff-auf-krankenhaus-in-sudan-110255591.html
* https://www.bbc.com/news/articles/crggj9r8r4mo
* https://www.middleeasteye.net/news/sudan-el-fasher-rsf-attack-shuts-down-last-major-hospital
* https://www.theguardian.com/world/article/2024/jun/10/last-hospital-in-north-darfur-capital-sudan-closes-after-paramilitary-attack
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.