19.10.2024
Labbadia lehnt Trainerposition der nigerianischen Nationalmannschaft ab

Fußball-Transferticker: Labbadia trainiert Nigeria doch nicht

Die Fußballwelt ist in Aufruhr, nachdem Bruno Labbadia, der erfahrene deutsche Trainer, seine Entscheidung bekannt gegeben hat, die Position des Nationaltrainers der nigerianischen Fußballnationalmannschaft nicht anzunehmen. Der nigerianische Fußballverband (NFF) hatte erst vor wenigen Tagen die Verpflichtung des 58-Jährigen verkündet, doch nun folgt eine überraschende Wendung.

Die Gespräche zwischen Labbadia und dem NFF scheiterten an den strengen Steuergesetzen in Deutschland. Laut NFF-Präsident Ibrahim Gusau war es unmöglich, den von den deutschen Steuerbehörden geforderten Steueranteil auf Labbadias Gehalt zu verrechnen. Dies könnte zwischen 32 und 40 Prozent seines Gehalts ausmachen, was bei den ursprünglichen Verhandlungen nicht zur Sprache kam.

Am Dienstag hatte der NFF die Verpflichtung von Labbadia bereits als perfekt bekannt gegeben. Doch nur wenige Tage später stellte sich heraus, dass die Einigung voreilig war. Der Kicker berichtete, dass Labbadia sich am Freitag gegen das Angebot entschieden hatte, nachdem organisatorische Fragen und Unklarheiten in den Verhandlungen aufgetreten waren.

Der NFF hatte gehofft, mit Labbadia einen erfahrenen Trainer an Bord zu holen, der die "Super Eagles" auf dem Weg zur Qualifikation für die WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA unterstützen könnte. Labbadia wäre der sechste deutsche Trainer in der Geschichte der nigerianischen Nationalmannschaft gewesen, nachdem zuvor bereits Karl-Heinz Marotzke, Gottlieb Göller, Manfred Höner, Berti Vogts und Gernot Rohr in dieser Position tätig waren.

Die nigerianische Nationalmannschaft, die dreimalige Afrikameister, hat in den letzten Jahren mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Nach einer enttäuschenden Leistung beim Afrika-Cup, wo sie im Finale gegen die Elfenbeinküste verloren, steht das Team in der WM-Qualifikation unter Druck. Mit Stars wie Victor Osimhen, Samuel Chukwueze und Victor Boniface hat Nigeria das Potenzial, sich für die nächste Weltmeisterschaft zu qualifizieren, benötigt jedoch eine stabile Führung.

In der Zwischenzeit wird Augustine Eguavoen, der technische Direktor des NFF, vorerst das Nationalteam trainieren. Eguavoen hatte bereits interimistisch die Verantwortung übernommen, nachdem der vorherige Trainer José Peseiro seinen Posten nach dem Afrika-Cup räumen musste.

Bruno Labbadia, der zuletzt beim VfB Stuttgart tätig war, hatte zuvor angekündigt, gerne eine Herausforderung im internationalen Fußball annehmen zu wollen. Sein Engagement in Nigeria wäre seine erste Station außerhalb der Bundesliga gewesen. In der deutschen Liga hat Labbadia eine lange Karriere hinter sich, die Stationen bei Vereinen wie dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg umfasst.

Die Absage von Labbadia wirft Fragen über die zukünftige Strategie des NFF auf, insbesondere in Bezug auf die Trainerwahl und die finanziellen Rahmenbedingungen für ausländische Coaches. Die nigerianische Fußballgemeinschaft wird gespannt beobachten, wie sich die Situation entwickelt und welche Schritte der Verband unternehmen wird, um einen neuen Trainer zu finden, der das Team auf den richtigen Kurs bringen kann.

Die nächsten Monate werden entscheidend sein, da Nigeria sich auf die Qualifikation für den Afrika-Cup und die WM 2026 vorbereitet. Das Team muss sich schnell stabilisieren und die richtigen Entscheidungen treffen, um in der internationalen Fußballszene wieder Fuß zu fassen.

Die Entwicklungen rund um Bruno Labbadia und die nigerianische Nationalmannschaft sind ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, die im Fußballgeschäft häufig auftreten. Die Verhandlungen zwischen Trainern und Verbänden sind oft komplex und können durch verschiedene Faktoren, einschließlich finanzieller und rechtlicher Aspekte, beeinflusst werden.

Die Fußballwelt wird weiterhin aufmerksam verfolgen, wer letztendlich die Verantwortung für die "Super Eagles" übernehmen wird und wie sich die Mannschaft auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten wird.

Quellen: FAZ, Kicker, Sport1, Transfermarkt.

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