6.2.2025
Le Monde-Korrespondent aus Moskau ausgewiesen
Le Monde Korrespondent Visum Moskau

Le Monde Korrespondent erhält kein Visum für Moskau

Der Moskau-Korrespondent der französischen Zeitung Le Monde, Benjamin Quénelle, hat vom russischen Staat kein neues Arbeitsvisum erhalten. Wie die FAZ berichtet, spricht Le Monde von einer "getarnten Ausweisung", da die Aufenthaltserlaubnis an ein Arbeitsvisum gekoppelt ist, das wiederum mit der Akkreditierung durch das russische Außenministerium verknüpft ist. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine werden diese Dokumente an Korrespondenten aus Ländern, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben, nur noch für drei Monate statt wie zuvor für ein Jahr ausgestellt. Wie die Straits Times berichtet, hatte Quénelle zuvor für La Croix und Les Echos gearbeitet und war mehr als zwanzig Jahre in Russland tätig. Die Zeitung bedauert die Entscheidung, die dazu führt, dass sie erstmals seit 1957 keinen Korrespondenten in Moskau stationieren kann. Le Monde führt aus, das russische Außenministerium habe gegenüber französischen Diplomaten erklärt, die Visumsverweigerung sei eine Vergeltung für die Ablehnung von Arbeitsvisa für "angebliche Journalisten" der kremltreuen Zeitung Komsomolskaja Prawda durch Paris. Laut dem französischen Außenministerium, dem Quai d’Orsay, handele es sich bei den von Moskau vorgeschlagenen Personen nicht um Journalisten, sondern um Agenten russischer Geheimdienste, wie die FAZ berichtet. Auch das russische Außenministerium äußerte sich zu dem Fall. Die Sprecherin schrieb auf Telegram, man sei "zu Antwortmaßnahmen gezwungen" gewesen, da Paris sich "zweimal nacheinander" geweigert habe, Alexander Kudelja von der Komsomolskaja Prawda ein Arbeitsvisum auszustellen. Wie die FAZ berichtet, ergreift Russland solche "Vergeltungsmaßnahmen" in jüngster Zeit immer wieder; Ende 2024 war der ARD-Hörfunk betroffen, im vergangenen Juni der ORF. Das französische Außenministerium verurteilt die Entscheidung Russlands. In einer Stellungnahme, die auf der Webseite des Ministeriums veröffentlicht wurde, heißt es, die Begründung Russlands, es handle sich um eine Reziprozitätsmaßnahme, sei nicht stichhaltig. Frankreich sei bereit, die Anträge von tatsächlichen russischen Journalisten zu prüfen. Die "ungerechtfertigte, willkürliche Entscheidung" sei ein weiteres Hindernis für die Informationsfreiheit, so das Ministerium. Frankreich fordert Russland auf, seine Entscheidung zu überdenken.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/le-monde-korrespondent-erhaelt-in-moskau-kein-visum-mehr-110280499.html
  • https://www.straitstimes.com/world/europe/russia-ejects-le-mondes-moscow-correspondent-in-retaliatory-move
  • https://www.diplomatie.gouv.fr/en/country-files/russia/news/article/russia-q-a-extract-from-the-press-briefing-6-feb-2025
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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